Discographie |
Fremdproduktionen, Teil 5
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Front der Cassette "Antiquariat" der Band Minimaxi aus dem Jahre 1977
*. Diese Cassette war eigentlich ein Rückblick auf das Duo Mina
& Max (Mina L'Arronge und Max Orth), welches zwischen 1964 und 1972
aktiv war. Sie entstand auf Betreiben der beiden, damit lange nach
der Auflösung noch irgendwie etwas Greifbares und eine Art
Rückblick übrig bleiben sollte. Mina und Max
wirkten unter diesem Namen jedoch nur von 1964 bis 1969 zusammen
mit ihrer Band in kleinem Kreis, ab 1970 nannten sie sich inclusive
Band um in
Minimaxi. Den Titeln der Cassette "Antiquariat" lagen
alte Bänder mit Originalaufnahmen zugrunde, dh. sie
wurden nicht 1977 neu eingespielt,
sondern bei EMP seinerzeit nur klanglich "etwas renoviert".
Das führte dazu, dass ein Großteil der Titel nur in
Mono enthalten war, in Stereo waren erst die Titel, die ab 1969
aufgenommen wurden. Natürlich hätte man auch 1977 schon die
Monotitel in ein "Pseudo - Stereo" - Signal umstricken können,
jedoch waren die Möglichkeiten dazu damals in der Qualität
noch nicht wirklich überzeugend, so beließ man es im
Originalzustand. Die Musik von Minimaxi war ein Gemisch aus Beatmusik,
Schlager und vor allem immer wieder gerne Twist. Die Texte waren
grundsätzlich in Deutsch und erzählten meist regelrecht
kleine Geschichten, die oftmals ein unerwartetes Ende nahmen. Es blieb
also dabei, Minimaxi wurde 1977 nicht wiederbelebt, seit 1972 war die
kleine Band um Mina und Max Geschichte, nur für einen kleinen
Interessentenkreis gab es dann doch mal ein Album mit den gesammtelten
wichtigsten Werken. | oben:
Deckblatt des Albums "Was soll ich nur spielen ?" von Paul - Otto Brock
aus dem Jahre 1979. Der damals etwa 45jährige Pianist Paul - Otto
Brock schilderte hier auf
lustige Weise die Not desselben, wenn man ihm bei der
Programmgestaltung freie Hand lässt, ihm das aber erst kurz vor
dem Auftritt mitteilt. Rund um diese Thematik hat Brock in seiner
gekonnt lustig - augenzwinkernden Manier nahezu alle Stücke dieses
Albums aufgebaut. Selbst das letzte Stück "Der Ausgang ist
hinten", welches anfangs gar nicht mit auf das Album sollte, passt
exakt in diese Reihe hinein. Alle Titel waren von ihm selbst komponiert
und getextet worden. Die Kompositionen waren meist recht kompliziert
angelegt und verstanden es gut, den Zuhörer von der breiten
Vielfalt her zu faszinieren. Einem bestimmten Musikstil konnte man
seine Musik unterdessen nicht zuordnen, dafür war seine Vielfalt
zu groß. Neben Brock selbst am Klavier wirkten auch
noch Heinrich Gerdes am Schlagzeug, Uwe Linden am Baß, Lukas
Ahrens an der Gitarre, Wolfram Gollnick an der Trompete und Manfred
Schiffer am Vibraphon mit. Allerdings wirkten diese Mitmusiker nicht
bei allen Titeln mit, es waren mehrere Titel darunter, bei denen
ausschließlich Paul - Otto Brock selbst am Piano seinen Gesang
untermalte. Brock hatte bereits ein Jahr zuvor eine EP - Cassette mit
vier Titeln heraus gebracht, dort brachte er jedoch vorwiegend (mit
einer Ausnahme) instrumentale Klavierstücke. Im Jahr 1982 folgte
ein weiteres Album, ähnlich wie hier mit vielen heiteren Texten.
Wie und ob seine Musikkarriere nach 1982 weiter ging, ist hier nicht
bekannt. | | | oben:
von der Band Hörthört stammt das gleichnamige Album
"Hörthört" aus dem Jahr 1976. Es ist eine der ersten
Fremdproduktionen, die bei EMP überhaupt aufgenommen wurden. Die
Band Hörthört existierte zwischen 1974 und 1980, also schon 2
Jahre vor EHZZ / EMP, und
brachte musikalisch gesehen Beatsongs mit lustigen deutschen Texten. So
gesehen könnte man die Gruppe in gewisser Weise als
früher Vorreiter der Neuen deutschen Welle bezeichnen, wenngleich
dieser Begriff 1976 noch nicht existierte. Sie selbst bezeichneten ihre
Musik als Satire - Pop, was so auch zutrifft. Zugleich ist diese
Cassette auch das einzige Album, was diese Band heraus gebracht
hat, etwa 2 Jahre später folgte eine EP - Cassette mit 4 Titeln
und 1979 noch eine Single - Cassette mit halt 2 Titeln. Interessant
wäre evt. noch die Zusammensetzung der Truppe, die recht
kunterbunt war, weil sie sowohl aus "richtigen" Musikern bestand, die
auch Noten beherrschten und ihr Instrument wirklich gelernt hatten, als
wie auch aus engagierten Laien, die die nötigen Dinge erst
während des Übens der Stücke erlernten, und dann, ausser
den eingeübten speziellen Stücken, auch nichts anderes
umsetzen konnten. Das Ergebnis konnte sich trotzdem durchaus
hören lassen. Den Gesang prägte meist das leicht schrille
Duett, aus der Keyboarderin, Anna Heitkamp ("Funny") und dem Gitarristen Ernst Thede ("Ernö"). Beide gründeten übrigens etwa 10 Jahre später
zusammen mit 3 anderen Leuten eine Gruppe, die sich vorwiegend der
Countrymusik verschrieben hatte. | oben:
Frontseite des kleinen Albums "Alles nur Fassade" von der Band Die
Thomsons. Es entstand im Jahr 1984. Die Thomsons waren eine
fünfköpfige Truppe, bestehend aus einer Frau und vier
Männern, die vorwiegend elektronisch angehauchten Rock mit
recht klaren Sounds produzierten. Klare Sounds soll hier bedeuten, dass
die Klänge nicht dem sonst oft gehörten verzerrenden
Gequietsche elektronischer Klangerzeugung entsprachen, wie man es von
den meisten "Elektronik - Bands" gewohnt war, sondern hier hatte man
sich viel Mühe gegeben, diese Klänge so hin zu bekommen, dass
sie einen recht harmonisch-angenehmen Charakter hatten. Die
elektronischen Instrumente wie eben Synthesizer, Elektronenorgeln und
Effektgeräte waren bei den Thomsons nicht die einzigen
Klangerzeuger, es wirkten fast immer auch E-Gitarren und ein
E-Baß mit, sehr selten auch eine akustische Gitarre.
Zudem wurde bei den meisten Titeln ein stinknormales
Schlagzeug eingesetzt, welches über elektronische Effekte ein
wenig "futurisiert" wurde, wie es die Thomsons nannten. Einige
Titel waren mit deutschen Texten versehen, ein paar mehr mit
englischen Texten, jedoch etwa 70 % waren instrumental. Warum die
Thomsons die
Thomsons hießen, ist hier nicht bekannt, jedenfalls hieß
keines der Bandmitglieder mit Nachnamen Thomson und auch den Vornamen
Thomas oä. gab es in der Band nicht. Die Band wurde bereits 1972
gegründet und produzierte ihre Alben seit 1977 bei EHZZ / EMP,
auch nach dem EMP - Ende gab es die Thomsons nach vorliegenden
Erkenntnissen noch bis Anfang der 90er Jahre, jedoch später unter
anderem Namen. | | | oben:
Deckblatt des Albums "Informality" der "Damen - Band" Tregirovagolas
aus dem Jahr 1981. Es war zugleich das zweite Album des Damentrios. Die 3 Mädels, die damals alle ungefähr 20
Jahre alt waren, hatten sich in gewisser Weise eine eigene Nische mit
etwas spezieller Musik geschaffen. Sie selbst erklärten ihre Musik
so, dass es Folkmusik ist, die mit Jazz- und Rockbestandteilen
"getunt" worden sei. Dabei handelt es sich keineswegs um bekannte
Folktitel, die nur um Jazz- oder Rockelemente erweitert wurden, sondern
alle Titel waren ausnahmslos neue Eigenkompositionen. Dabei gingen sie
meist so vor, dass zuerst ein kompletter Folktitel neu komponiert wurde
und dieser dann nachträglich nochmal überarbeitet wurde,
wobei dann die Jazz- und Rockelemente hinzu kamen. Musikalisch durchaus
recht anspruchsvoll gemacht. Zuletzt wurden dann, passend zum fertigen
musikalischen Teil, die Texte geschrieben, die meist in englisch, aber auch teils
in deutsch und in italienisch waren. Italienisch war bei den
Tregirovagolas beliebt, weil 2 der Mädels
gebürtig aus Italien stammten, allerdings schon seit früher
Kindheit in Deutschland lebten. Die dritte Frau stammte aus dem Raum
Bonn. Auf Basis des Italienischen entstand auch der Bandname, der
wohl ein Kunstwort aus italienischen Begriffen ist und ungefähr
soviel bedeuten sollte, wie "Die drei Landstreicherinnen". Es war schon
eine recht ungewöhnliche Band, mit ebenso ungewöhnlichen,
aber musikalisch recht gefälligen Songs. Die Instrumentierung
richtete sich an den Möglichkeiten der Drei aus, die
Zierlichste und Kleinste von ihnen, der man dieses Instrument auf
Anhieb am wenigsten zugetraut hätte, spielte das Schlagzeug (auf
der Karikatur die Rechte), es war die aus dem Raum Bonn stammende
Nathalie Schmitz. Keyboard / Orgel inclusive Baßlinie wurde von
Rosanna Zola (Karikatur Mitte) gespielt, während Bianca
Ohl-Brunetto (Karikatur links) Gitarre spielte. Fast alle Titel wurden
von Rosanna komponiert, während die Texte wechselweise von allen
dreien stammten. Besonderheit bei diesem Album war noch, dass auf
beiden Seiten die gleichen Titel waren, nur mit dem Unterschied,
dass sie auf der A - Seite mit den gesungenen Texten waren und auf der
B - Seite als Instrumentalfassung ohne jeglichen Gesang. Knapp ein
halbes Jahr später erschien noch eine EP - Cassette mit 4 neuen
Titeln, sozusagen als Abschiedsgeschenk, danach löste sich die
Damentruppe leider auf. | oben:
Coverfront von "Stadt, Land, Jazz" einem puren Jazzalbum des Pianisten
und Komponisten Albert Lorenz. Es entstand im Jahre 1983. Im
Wesentlichen waren nahezu alle Titel von Lorenz selbst komponiert
worden, nur die Hommage - Ausgaben zu Henry Mancini waren von Albert
Lorenz neu gefasste Medley - Fassungen von bekannten Mancini - Titeln,
wobei besonders die Filmmusiken gewürdigt wurden. Lorenz hatte
diese Medley - Titel allerdings durchaus so weit in seinen
persönlichen Stil umgeschrieben, dass man fast schon von
Neukompositionen sprechen könnte. Einige seiner Titel waren auch
mit Text versehen, wie z.B das swingartige Stück "Mein Engel ist
weg" oder die einfühlsame Jazzballade "Wann war gestern ?".
Lorenz, der zwar gebürtig aus Bonn stammte, aber damals in
Wien lebte, sagte immer, Bonn ist die Stadt meiner
Heimatgefühle und Wien ist die Stadt meiner Liebe, wobei
letzteres sich wohl nicht zuletzt auch darauf bezog, weil seine Frau
aus Wien stammte. Lorenz war damals rund 60 Jahre alt und er
komponierte Jazzwerke am laufenden Meter, wie er das selbst nannte.
"Ständig werde ich von neuen musikalischen Einfällen
belagert, die aufs Notenblatt wollen.", sagte er mal. Die Vorliebe
für Musik im Allgemeinen und Jazz im besonderen hat er auch an
seine beiden Töchter vererbt, die ebenfalls musikalisch sehr
aktiv waren bzw. wahrscheinlich auch heute noch sind. Eine von ihnen
(Melanie) hat ebenfalls eine nahezu endlose Liste an Jazztiteln
komponiert, während die andere (Sonja) sich mehr im
Übergangsbereich zwischen Latin und Jazz betätigt, wo sie
auch auf mehrere sehr schöne Kompositionen zurück blicken
kann. Neben diesem obigen Album "Stadt, Lanz, Jazz"
veröffentlichte Lorenz bereits 1977 das Album "Nur ein Moment" mit
7 Jazzballaden und 1984 folgte noch die Cassette "Europajazz", bei
deren Titel er sich von verschiedenen Volksmusikstilen aus mehreren
europäischen Ländern beeinflussen ließ, um diese in die
Jazzkompositionen mit einfließen zu lassen. Die Aufnahmen wurden
zum großen Teil im Zusammenwirken mit Studiomusikern aus dem EMP
/ EHZZ - Umfeld erstellt, bei einigen Titel war er auch nur selbst solo
am Klavier zu hören. Insgesamt hatte Lorenz weit über 1.200
Titel komponiert, von denen etwa 150 Titel in eher kleinem Kreis (wie oben) veröffentlich
wurden. Albert Lorenz starb 1994 im Alter von 71 Jahren in Wien
während eines Spaziergangs am Donaukanal. | | | oben:
Frontseite des Albums "Treffpunkte" von Andrea Arletti aus dem Jahre
1981. Die meisten Titel von Andrea Arletti könnte man als
deutschsprachige Chansons oder etliche auch als Balladen bezeichnen.
Musikalisch sehr schön und oftmals auch recht kompliziert
angelegt. Die Texte waren meist inhaltlich im endlosen Bereich der
Themen Liebe und Beziehungen angesiedelt. Die Musik war zum Teil
von ihrer Schwester Ricarda komponiert worden, die
Musik studiert hatte und damals als Berufsmusikerin arbeitete. Sehr
gelegentlich wurden auch Fremdkompositionen, zB. von Kurt Weill oder
Friedrich Holländer interpretiert. Einige
wenige Songs waren von ihr selbst komponiert worden. Die
Texte stammten, außer bei den wenigen Fremdkompositionen,
die mit ihren Originaltexten zum Besten gegeben wurden, meist von
Andrea selbst. Neben diesen chansonartigen
Liedern widmete sie sich zusätzlich aber auch noch in einer Band
einer ganz anderen Stilrichtung, nämlich der Countrymusik, hier
mit Schwerpunkt Bluegrass - Musik. Das geschah dann aber unter dem
Namen dieser anderen Band (Craddock), nicht unter ihrem Namen. Ihre
Alben wurden übrigens mehr in Frankreich und Italien
vertrieben, als in Deutschland, obwohl sie deutschsprachig waren.
Insgesamt brachte sie zwischen 1979 und 1983 fünf Alben
mit chansonähnlicher Musik heraus. | oben:
Deckblatt der Cassette "Schuften, Wirken, Leistung zeigen!" von der
Band Montanunion aus dem Jahr 1982. Der erste Anschein läßt
erwarten, dass man es hier mit einer typischen Band der "Neuen
deutschen Welle" zu hat, was aber nicht stimmt. Die Band
Montanunion bestand aus einer Frau und vier Männern und war 1978 aus einer Jazzrock - Formation
entstanden,
die zunächst englischsprachige Jazzrock- und Beatmusik machte,
später aber die lustig bis manchmal auch albernen Texte der
NdW - Bewegung
so erfrischend fand. So beschloß man, ab 1982 basierend auf
eine
vorwiegend jazzrocklastige Musik, derartige Texte aufzusatteln. Was
wiederum noch wesentlich interessanter und erfrischender wirkte, als
die meist typischen Beatrock - Klänge, die man sonst zu
vielen NdW - Sachen gereicht bekam. Der Name Montanunion, der sich an
eine europäische Regelgemeinschaft für Stahl- und Kohle -
Verwertung innerhalb Europas ohne Zollschranken anlehnte, erschien der
Truppe passend. Neben diesem Album erschienen 1978, 1979,
1983 und 1984 weitere
Werke, wobei die beiden ersten Alben noch ausnahmslos englischsprachig
waren. Im Jahr 1985 löste die Band sich wieder auf, da man lieber
wieder puren Jazzrock machen wollte. |
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Coverfront im Querformat der Cassette "Von Mondkälbern und anderen
Gestalten" von der Band Die Nachtwächter. Aufgenommen wurde das
Album im Jahr 1981. Im gleichen Jahr entstand bereits kurz zuvor das
kleine Album "Drei Monde" mit nur 6 Titeln. Die Nachtwächter
produzierten meist eine Art
Folkrock. Rein
musikalisch betrachtet wurden oft normale Rockkompositionen
nur auf mittelalterliche Instrumente adaptiert, was zu einem recht
eigenständigen Sound der Nachtwächter - Musik führte.
Dazu trug weiterhin die absichtlich leicht disharmonische Gesangsart
der Truppe bei, die bei langanhaltend gesungenen Tönen zu einem
zusätzlichen Schwebungston - Effekt führte. Die Texte
rankten sich oft um etwas
vermystifizierte Mittelalter - Themen oder Inhalten, die man
vermeintlich dazu erklärt. Rund ein Drittel der Stücke war allerdings instrumental. Weiterhin gab es im Jahr 1984
noch ein Album, welches musikalisch wesentlich weiter
entwickelt war und "angenehmer" klang. Bei dem hier vorliegenden Werk
kam bei den Aufnahmen erschwerend hinzu, dass sie unter enormem
Zeitdruck erstellt wurden, weil die Truppe noch am letzten Aufnahmetag
gemeinsam für längere Zeit nach Spanien flog, wodurch an einigen Stellen absichtlich
geschlampt wurde, was natürlich erheblich auf Kosten der
Qualität ging. Man kann sagen, es war so gewollt, also letzten
Endes so in Ordnung. Die Nachtwächter machten nach hier
vorliegenden Infos noch bis ungefähr 1987 weiter, allerdings ohne
nach 1984 noch etwas zu veröffentlichen. | oben:
Deckblatt des Albums "Music for Bunny Oranny Cobanny" aus dem Jahr 1982
von der Fairyland Jazz- & Blues - Band. Die Band, die in erster
Linie eine recht breitbandige Sonderform von stark
latinbeeinflusstem Jazz spielte sowie auch zahlreiche Bluestitel im
Repertoire hatte, liebte es, in ihren Titeln seltsame Wortspielereien
einzubauen, die nicht unbedingt einen Sinn ergaben, dafür
aber, in Verbindung mit der Musik schön und interessant klangen.
Aus dieser Idee heraus entstand auch der etwas seltsame Alben - Titel.
Etwa 60 % ihrer Titel waren allerdings instrumental. Die Jazztitel waren häufig stark vom Bossa Nova
beeinflußt, aber auch von anderen Musikstilen, die dem Latin -
Bereich entstammen. Die Bluestitel waren, wie sollte es bei einer
solchen Jazzband anders sein, stark vom Jazz beeinflußt, es war
also mehr ein Gemisch aus Latin, Blues und Jazz, wobei die Trennung bei den
entsprechenden Titeln da nicht immer ganz leicht fällt. Die Band
bestand aus einer Frau und fünf Männern, die meisten von
ihnen waren Multi - Instrumentalisten, einige hatten sogar Musik
studiert. Obwohl sie mit ihrem Erscheinungsbild und den Titelnamen
eine internationale Prägung aufzeigten,
war es eine rein deutsche Band. Alle Mitglieder stammten aus dem
Großraum Köln / Bonn. Neben diesem Album erschien 1979 eine
Single - Cassette mit 2 sehr langen Titeln darauf sowie in den Jahren
1983 und 1984 jeweils ein weiteres Album, wobei das 83er Album viele
Stücke enthielt, die man eher schon dem experimentalen Jazz
zuordnen könnte. Ende 1985 löste sich die Band auf. | | | oben:
Oberseite des Albums "Sommerfrische" von der Band 3Perlen aus dem Jahr
1984. Die Band legte hohen Wert auf die zusammenhängende
Schreibweise "3Perlen" und nicht 3 Perlen, wie man es normalerweise
erwarten würde. Was auf den ersten Blick wie eine reine Damenband
wirkt, weil nach außen hin immer nur die 3 Hübschen
"verkauft" wurden, entpuppt sich bei
genauerer Betrachtung doch als eine etwas größere Formation
aus immerhin 5 Musikern. Davon die 3 Hauptakteure, eben die 3 Perlen,
sowie im Hintergrund 2 Männer an der Instrumentierung. Womit nicht
gesagt werden soll, dass die Frauen keine Instrumente spielten. Manche
rechneten die Band mit zur Neuen deutschen Welle, was aber nicht
zutrifft, weil die
Musikrichtung ab dem zweiten Album vorwiegend jazzrocklastig
sowie stark
von Latinelementen beeinflußt war. Das erste Album (1979)
war unterdessen mehr pop- / beat - lastig. Ein Titel obigen Albums
(Auto) war unterdessen ein fetzender Rock'n'Roll - Titel, wie
er aus den 50er Jahren hätte stammen können. Die Texte, die
teils in deutsch und zu
einem kleineren Teil in englisch waren, waren meist recht lustig und
oftmals etwas frivol. Die Titel insgesamt waren eine recht erfrischend
wirkende Musik, locker aber doch musikalisch relativ anspruchsvoll,
kein Primitiv - Gerummse, wie man es heute oft von Musik kennt, die als
angeblich locker - leicht verkauft wird. Alle Bandmitglieder stammten
aus dem Ruhrgebiet, was auch die Namenswahl 3Perlen erklärt.
Die Bandmitglieder setzten sich aus stark unterschiedlichen
Altersgruppen zwischen 18 und 49 Jahren zusammen. Gegründet wurde
sie im Jahr 1979 von Annette Krings (27, Gesang + Keyboard) und
Gerti
Braun (42, Gesang + Gitarre). Hinzu kamen kurz nach der Gründung
Lukas Pczorek (37, Gesang + Baß); Corinna Langen (18, Gesang +
Gitarre) und Siegfried Reusch (49, Schlagzeug) [Altersangaben bezogen
auf 1979]. Neben dieser Art von Musik machte die Band auch rein
instrumentale Jazzrockmusik, allerdings unter einem anderen Namen (dazu
später mehr). Insgesamt brachte die Band 3
Alben und eine EP mit 4 Titeln heraus. Im Jahr 1985 löste sich die
Band auf. | oben:
Deckblatt der Cassette "Coloratur" von Magicbeat, ebenfalls aus dem
Jahr 1984. Man könnte die Band als europäische Band
bezeichnen, da die 6 Musiker aus Belgien, Frankreich und Deutschland
stammten. Ihre Ursprünge lagen in Belgien, wo zunächst 2 der
Mitmusiker die Band etwa 1974 gründeten, die in den drauf
folgenden Jahren rasch um die weiteren 4 Musiker erweitert wurde. Ab
1976 waren es dann die 6 "typischen" Magicbeat - Musiker (insgesamt 3
aus Belgien, 2 aus Frankreich und ein Deutscher) die immerhin bis
ungefähr 1989 zur Stammbelegschaft wurden. Die Titel der
Stücke waren meist französisch, ebenso die Textsprache bei
den Titlen mit Text. Etwa 30 % der Stücke waren rein instrumentale
Titel. Wie der Bandname schon erwarten lässt, hatte man es hier
vorwiegend mit Beat / Beatrock - Stücken zu tun, die im Stile der
60er Jahre angelegt waren, wohl aber oft unter der Nutzung
moderner Effektgeräte und Instrumentierungen erstellt
wurden, was dieser Musik ihre ganz spezielle Note verlieh. Viele
Stücke waren vom Einsatz klarer E-Gitarrensounds sowie noch
mehr von elektronischen Orgeln geprägt, von denen zuweilen bei
etlichen Sücken auch schon mal gleich 2 verschiedene Orgeln im
Titel zugleich eingesetzt wurden, diese wurden dann noch mit
Effektgeräten verfremdet, was trotz des grundsätzlich
typischen Beatsounds der Musik zu einer recht eigenwilligen,
futuristischen Note verhalf. Die Inhalte der Texte waren unterdessen
recht fragwürdig bis nichtssagend, oftmals wurden in
französischer Sprache Wortgebilde aufgebaut, denen man nur mit
größter Mühe (wenn überhaupt) einen inhaltlichen
Zusammenhang entnehmen konnte. Hier war der schön zur
Musik passende Wohlklang der Wortfetzen mehr gefragt, als der
Inhalt. Es war immer interessant, dieser Musik zuzuhören, weil die
Klanggebilde einem fast schon irgendwie wie im Traum vorkamen, wo
altbekannte Beatpassagen mit etwas Undefinierbarem zu etwas leicht
verschwommenem Neuem verschmolzen. Diese Art der Musik hielt Magicbeat
auch bis zu ihrem Ende bei. Die Auflagen ihrer Alben blieben
unterdessen stets sehr gering. | | | oben:
Karl La Fati und die Wildschweine - Album "Nomen e(s)st omen!" aus dem
Jahr 1982. Karl La Fati und die Wildschweine war eine
österreichisch- deutsche Formation aus 5 Musikern, die
teils eine Art
"Neue deutsche / österreichische Welle" - Musik machten, wobei die
Tendenz musikalisch doch eher etwas mehr in Richtung 60er Jahre -
Beatmusik ging und textlich noch etwas mehr in Richtung Kabarett /
Satire. Es wurden jedoch auch einige andersartige Titel in englischer
Sprache oder rein instrumental heraus gebracht. Der Name Karl La Fati
war eine Art Anspielung auf den Kalafati,
eine große Figur, die in Wien in der Nähe des Pratereingangs
steht. Wobei der Bandgründer, Sänger und
Gitarrist Karl Jankowski hier zugleich noch seinen echten Vornamen
unterbringen konnte und später auch privat immer als Karl La Fati
bezeichnet
wurde, sozusagen als dauerhafter Lohn (oder späte Rache) für
diesen Einfall. Obwohl die meisten Bandmitglieder damals in Wien
wohnten, wurden
alle ihre Alben (3) in Bonn bei EMP produziert. 2 Bandmitglieder
stammten allerdings ursprünglich aus dem Raum Bonn, waren aber
nach Wien verzogen. Die Musik war meist gut gemachte Beat- / Rockmusik,
die Texte waren in ihrem Wortwitz und den vielen Doppeldeutigkeiten ein
wahrer Genuß. Wenn man die Titel mehrmals hörte, entdeckte
man jedesmal neue versteckte kleine Schweinereien und ähnliche
Umschreibungen, daran hatten die schon sehr ausgiebig herumgefeilt, um
überhaupt auf diese Textideen zu kommen. Die Gesamtauflage der
Cassetten blieb trotzdem leider insgesamt recht gering, die
meisten Cassetten dürften wohl im Bekanntenkreis der
Bandmitglieder vertrieben worden sein. 1984 löste sich die
Spaßtruppe auf. | oben:
Aus dem Jahr 1982 stammt die Cassette "Ein Tritt frei" von Mieze
Akkurat. Der Name der aus Köln stammenden "Mieze Akkurat" war
natürlich
nur ein Pseudonym; sie legte jedoch größten Wert darauf,
dass ihr bürgerlicher Name nie genannt wurde. So halten wir das
auch heute. Sie war damals die Lebensgefährtin des leider schon
1998
verstorbenen Ehzz - Mitglieds Viom Güchk (Volker Meyer), der
ebenfalls aus Köln stammte. Dieses Album stellt insofern eine
etwas ungewöhnliche Besonderheit dar, da hier ein Großteil
des gleichnamigen Kleinkunst - Bühnenprogramms von Mieze Akkurat
wiedergegeben
wird, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf satirischen und
kabarettartigen Texten und weniger bei der Musik liegt. Die auf dem
Cover aufgelisteten Titel sind somit nicht alles Musikstücke,
sondern eben bestimmte Kabarett- oder Satirebeiträge.
Natürlich sind darunter auch einige Musiktitel, wie zB. die Titel
"Weine um mich" oder "Ich fall überall auf". Hier bot sie einen
leicht schrillen Gesang zu einer Art Beatrock - Musik. Mieze
Akkurat hat unter ihrem Pseudonym allerdings nur kurz gearbeitet, etwa
knapp zwei Jahre. Später hat sie unter ihrem richtigen Namen im
Laufe der Jahre durchaus
beachtliche Erfolge erzielt. Nach dem frühen Tod ihres
Lebensgefährten kam verständlicherweise ein längerer
Einbruch ihrer Aktivitäten, jedoch seit Mitte der 2000er
Jahre ist sie
unter ihrem echten Namen wieder aktiv. Mieze Akkurat bewies mit
ihrem Programm so ganz nebenbei, dass Kabarett politisch nicht immer
unbedingt weit links angesiedelt sein muss, was man heute oftmals schon
als Selbstverständlichkeit annimmt. | | | oben:
Das Cassetten - Album "Arkansas - Melody" von der Band Little Rock
erschien im Jahr 1979. Die vierköpfige Band, die aus einem
Amerikaner und drei Deutschen bestand, brachte vorwiegend Countryrock -
Songs sowie artverwandte Musikstile wie Bluegrass, Country, Countryjazz
usw. heraus. Gelegentlich gab es jedoch auch pure Rocktitel,
sozusagen ohne Countryfärbung im Musikstil. Die Musik war
grundsolide und profihaft gemacht, jedes Bandmitglied beherrschte
mehrere Instrumente und hatte diese auch richtig erlernt (alles
Notisten). Rund ein Viertel der Titel waren reine Instrumentalsongs,
drei Viertel etwa waren englischsprachige Songs. Treibende Kraft bei
den Kompositionen und zugleich auch meist der Sänger im
Vordergrund bei Songs mit Text war der US - Amerikaner Eddie Steward.
Auf den Bandnamen war man durch den ursprünglichen Heimatort von
Steward gekommen, der Little Rock hieß. Die Band bestand von 1977
bis etwa 1983, dann löste sie sich nach insgesamt immerhin vier
Cassetten - Alben auf. | oben:
ebenfalls aus dem Jahr 1979 stammt das Cassetten - Album "Envisage" von
Ramona Batra. Die Titel von Ramona waren musikalisch meist recht locker
- rockig, mit ausnahmslos englischen Texten. Die meisten Stücke
waren nicht von ihr selbst komponiert worden, sondern von Walter
Frenzy, der ebenfalls einige Cassetten - Alben bei Ehzz / EMP
produziert hatte (siehe auch Fremd 3).
Ramona Batra war eine farbige Amerikanerin, die aus
beruflichen Gründen in Deutschland gelandet war. Ramona und Walter
Frenzy kannten sich schon lange, einerseits weil sie
hauptberuflich beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt waren
und andererseits weil sie auch noch in einem Background - Chor sang,
der damals von Frenzy geleitet wurde. Ramona veröffentlichte
insgesamt 3 Alben bei EMP, das hier genannte und 1982 sowie 1983
jeweils ein weiteres, beide mit beachtlichen 15 Titeln drauf. Der
Titel
"Sorry Mister, Sorry !" erlangte damals kurz sogar einen etwas
größeren Bekanntheitsgrad. Neulich hiess es, das die
jüngste Tochter von Ramona, Ellen Batra, in den USA als recht
erfolgreiche Jazz - Sängerin und Jazzpianistin arbeiten würde. |
| | oben:
Cover - Deckblatt des Albums "The Spirit" von der Frank Meyne - Band.
Es entstand 1977. Die Frank Meyne - Band stammte aus dem
Ruhrgebiet, wurde etwa 1975 von F. Meyne gegründet und
bestand ungefähr bis 1980 (exakte Daten liegen hier nicht vor).
Die Band war eine nahezu typische Beat- und Rockband dieser Zeit, die
es jedoch oft verstand, kleine zusätzliche Akzente mit in ihre
Musik einzubauen, zB. durch den stellenweisen Einsatz von für
Rockmusik eher untypischen Instrumenten. Da kam dann schon mal
beispielsweise eine Passage mit einer Schalmei, einer
Klarinette der eines Dudelsacks vor. Andere ungewöhnliche
Akzente wurden z.B. manchmal durch eine seltsame Sing- und Spielweise
gesetzt. Einige wenige Titel waren instrumental
gehalten, die meisten mit Text in englischer
Sprache. Bei den Texten gab es zuweilen (nicht immer) recht komische
Inhalte. Die Band
bestand aus 4 Personen. Bei EMP wurden von ihnen in der Zeit zwischen
1977 und 1980 insgesamt zwei Alben und drei Single - Cassetten heraus
gebracht, wobei die Single - Cassetten völlig eigenständige
Stücke enthielten, die es sonst auf keinem ihrer Alben gab. | oben:
Oberseite des Cassetten - Albums "Another Lie" von Bernie Stein aus dem
Jahr 1978. Der Rockmusiker Bernhard Stein, der in den frühen 70er
Jahren in verschiedenen Rockbands als Tastenmann gespielt hatte,
brachte ab 1978 unter dem Namen Bernie Stein eigene Alben
heraus. Gernauer gesagt waren es zwei Cassetten Alben, hier dieses,
sowie im Jahr 1981 ein zweites, danach kam nichts mehr, jedenfalls
nicht als eigene Veröffentlichung. Die Titel waren
größtenteils gut hörbare Rockmusik, die meist so
angelegt war, dass sie auch als allgemeine Unterhaltungsmusik
durchgehen konnte. Rund 90 % der Titel waren mit englischen Texten
versehen, die restlichen etwa 10 % waren instrumentale Stücke. Die
Rockmusik war Bernies Haupt - Aktionsfeld, aber nebenbei war auch noch
als Maler von meist großformatigen Ölgemälden aktiv.
Stein stammte eigentlich aus dem Raum Mainz, lebte aber damals in Bonn.
Seine Mitmusiker bei den Aufnahmen stammten größtenteils aus
den Bands, bei denen er früher zeitweise als Keyboarder mitgewirkt
hatte. | | | oben:
Coverfront des ersten Cassetten - Albums "E Respirare" von Roberto
Zanotti aus dem Jahr 1980. Der gebürtige Italiener, der damals im
Raum Koblenz lebte, brachte vorwiegend "modern instrumentierte" Pop-
und Rocktitel heraus, wobei er besonders auf den Einsatz von E - Pianos
und ähnlichen Instrumenten setzte, deren irgendwie kühlen
aber dennoch sanften Klang er besonders liebte. Auf diesen Instrumenten
hatte er fast alle seine Stücke komponiert. Er hatte damals
eine eigene Band, die aus insgesamt 4 Personen (mit ihm) bestand.
Seinen Titeln war in aller Regel jede Form von musikalischer Hektik
fremd, es waren meist recht angenehm dahinfließende Popsongs, die
im großen Feld zwischen Light - Rock, Rockballaden und Pop - Beat
angesiedelt waren. Die Texte waren meist in italienischer Sprache,
manchmal auch in Englisch und sehr selten sogar in Deutsch, siehe auf
diesem Album hier der letzte Titel "Vielen Dank !". Die Inhalte der
Titel waren oft satirisch, mit einem Augenzwinkern leicht kritisch oder auch
gerne mal im Umfeld von Beziehungen angesiedelt, wie z.B. in dem
Titel "Vielen Dank !" wo er sich im Nachhinein bei einer Ex - Freundin für die
schönen 2 Jahre bedankt, die sie miteinander hatten, obwohl diese ihn bestohlen hatte und dann im Streit Schluß machte. Ob der Titel
autobiografische Züge hat oder reine Erfindung war, ist nicht bekannt. 1981 folgte eine
Single - Cassette und 1983 ein weiteres Album. Etwa 1984 löste
sich seine Band auf. | oben:
Frontblatt der Cassette "Malpractice" der Band Tarax. Das Album
erschien im Jahr 1978 und war zugleich das erste dieser Band,
allerdings nicht die erste Veröffentlichung, denn kurz vorher
erschien bereits eine 3 - Titel - EP. Eigentlich war es eher eine
Single mit 3 Titeln, weil der dritte Titel nur eine Instrumentalfassung
des ersten Stücks war. Man kann die meisten Titel der Band als gut
hörbaren Alltags - Rock bezeichnen, ohne besondere Höhen und
Tiefen, jedenfalls was die Musik anbelangt. Rund 90 % der Titel waren
mit Text, der Rest instrumental. Die Texte, die immer in englischer
Sprache verfasst waren, drehten sich oft um das beliebte Thema Liebe
und Beziehungen, manchmal auch um lustige Begebenheiten. Die Drei -
Mann - Band wurde bereits 1973 gegründet und bestand ungefähr
bis 1982. Wie man auf den etwas ungewöhnlichen Namen Tarax kam,
der ein wenig an Reinigungsmittel erinnert, ist nicht überliefert.
Etwas ungewöhnlich war die Altersverteilung der
Bandmitglieder, Gitarrist Jochen Bode und Schlagzeuger Ludwig
Dürkop waren damals etwa 25 - 30 Jahre alt, während der
Tastenmann Siegfried Koenen rund 60 Jahre alt war. Letztgenannter hat
auch die meisten Titel komponiert und war zusätzlich auch noch
für den Baß verantwortlich. Je nach Bedarf stießen bei
den Aufnahmen einzelner Titel weitere Studiomusiker hinzu. Die
Texte stammten von den
beiden jüngeren Bandmitgliedern. Neben diesem Album erschien
1981 ein weiteres, welches neben den Rocktiteln auch
einige latinhafte Stücke enthielt. | | | oben:
Vorderblatt der Cassette "Vorstadtträume" von der Band "Die Jenny
Brix - Kohorte" aus dem Jahr 1981. Die Band, die sich auf die im
Musikbereich ungewöhnliche Bezeichnung "Kohorte" anstatt Band oder
Gruppe taufte, wurde um 1979 herum von Jenny Brix gegründet. Den
Namen präsentierte man immer absichtlich ohne das "Die" davor, um
zu vermeiden, dass die Band bei alphabetischen Einsortierungen in der
Flut anderer Gruppen unterging, die mit "Die" vor ihrem Bandnamen
bezeichnet waren. Die Sängerin und Keyboarderin Jenny Brix
prägte zugleich mit ihrer Stimme und ihren Kompositionen etwa 80 %
der Titel dieser "Kohorte". Die restlichen 20 % wurden von den
Bandmitgliedern komponiert. Die Texte waren teils in Englisch und teils
in Deutsch; einige wenige Stücke waren instrumental. Die Musik war bei den meisten Stücken eine Art Mix aus
Rock und New-Wave - Pop. Tendenziell eher etwas anspruchslose Musik,
aber nicht schlecht gemacht. Musikalisch gesehen litten die Stücke
jedoch unter zu viel Einheitsstil, also zu wenig Abwechslung. Rund
Dreiviertel der Titel waren sich musikalisch so ähnlich, dass man
sie nur am Text auseinander halten konnte. Manche Zeitgenossen sehen
einen solchen Einheitsstil als Vorteil an, weil die Band dadurch
einen guten Wiedererkennungsfaktor erhält und auf
Anhieb als "Jenny Brix - Kohorte" erkannt wird, das kann man so sehen,
- muss man aber nicht. Bis 1984 produzierte die "Kohorte" insgesamt 3
Alben und 2 Single - Cassetten. | oben:
Deckblatt des Cassetten - Albums "Foolish Cat" von Charly Baracuda und
seiner Band The Observers aus dem Jahre 1977. Baracuda und seine
Truppe machten vorwiegend Musik im Stil der Rock'n'Roll - Ära,
wobei sich ihre Musik nicht ausschließlich auf Rock'n'Roll
beschränkte, sondern auf so ziemlich alles, was vor allem in den
50er und frühen 60er Jahren angesagt war. Charly Baracuda war ein
Belgier mit halbamerikanischen Wurzeln, wobei der Name eine Art
Künstlername war, sein korrekter Name war Charles Montignier.
Seine Begleitband "The Observers" war unterdessen eine deutsche Band,
die auch einige eigene Projekte ohne Charly heraus brachte. Charly
Baracuda brachte etwa hälftig eigene Kompositionen heraus und die
andere Hälfte waren Titel, die einem Herzensprojekt von ihm
entstammten, bei dem er sich vorgenommen hatte, alte, wenig bekannte
Titel der Rock'n'Roll - Ära, die er aber für besonders
hochwertig hielt, vor dem Vergessen zu bewahren. Die Musik hatte meist
etwas flottes und kann zweifellos als gute Unterhaltungsmusik
bezeichnet werden. Das Foolish Cat - Album war das erste, welches bei
EMP veröffentlicht wurde, in den Jahren 1979, 1980 und 1983
folgten weitere Alben. Genau ist es nicht überlierfert, aber etwa
um 1986 herum löste sich die Band auf, von der gemeinsamen Truppe,
also Charly Baracuda & The Observers kamen bereits nach 1983 keine
weiteren Veröffentlichungen mehr. | | | oben:
Oberseite des Albums "Route 66" von der Band mit dem etwas seltsamen
Namen "The Midlandcoasters" aus dem Jahr 1980. Bei dieser Band handelte
es sich um eine deutsch- amerikanische Gruppe, die aus 6 Leuten bestand
und die vorwiegend Country - Rock und Country - Beat machten, wobei die
Tendenz mehr zu Rock ging. Bei dem Stück "Route 66" auf diesem
Album handelt es sich nicht um den gleichnamigen Rock- bzw. Bluestitel,
der bereits etwa 20 Jahre zuvor von verschiedenen Bands interpretiert
wurde, sondern um eine völlige Eigenkomposition von den
Midlandcoasters, die mit diesem älteren Titel gleichen Namens
absolut nichts zu tun hat. Die Band existierte nach den vorliegenden
Infos ungefähr bis Mitte der 80er Jahre und blieb bis zuletzt
ihrem Countryrockstil treu ohne jemals größere Experimente
mit anderen Stilrichtungen zu versuchen. Bei EMP wurden insgesamt zwei
Alben erstellt und eine EP - Cassette mit vier Titeln. | oben:
Frontblatt der Cassette "Klassik - Miniaturen" vom RSO - Orchester aus
dem Jahr 1977. Das Orchester wollte mit speziellen, recht
ungewöhnlichen Kurzstücken, die alle nur zwischen einer und
maximal vier Minuten Spieldauer hatten, eine andere Form von
klassischer Musik zeigen, die einerseits in gewisser Weise einen
experimentalen Charakter hatte und andererseits, aufgrund ihrer
Kürze, auch für Leute hörbar war, die nicht stundenlang
einem Werk zuhören mochten. Um Mißverständnisse zu
vermeiden, die Aufnahmen hierzu wurden nicht im damaligen EMP - Studio
gemacht, außerdem wäre das doch etwas spezielle Fachwissen
für klassische Aufnahmen bei EHZZ / EMP
nicht vorhanden gewesen. Es wurde nur die letzte Endabmischung sowie
die Produktion der in sehr
kleiner Stückzahl aufgelegten Cassette vollzogen. Die eigentlichen
Aufnahmen wurden von einem spezialisierten Fremd - Aufnahmeteam
bei einer
Veranstaltung in Kassel gemacht. Die Produktion von derartigen
orchestralen Klassikwerken war für EMP absolut untypisch und blieb
in dieser Art ein Einzelfall. | |
| oben:
Deckblatt des Cassetten - Albums "Yolk - Factory" der Band The Eggheads
aus dem Jahr 1982. Die Band bestand aus einem Engländer und drei
Deutschen.
Die oben abgebildete Cassette muss man als Sampler von ausgesuchten
Eggheads - Werken bezeichnen, wobei man bewusst nicht behaupten sollte,
dass es sich dabei um die besten Songs der Eggheads handeln würde,
denn die musikalische Qualität dieser Band lag mehr im Zustand
einer ewigen
Anfängerband, die ihre Instrumente nur dürftig beherrschte,
obwohl sie schon seit 1974 Titel heraus
brachten. Die Musikart könnte man teils als eine Art
frühzeitlichen Punkrock oder etwas artverwandtes bezeichnen.
Gewiss
waren die Titel der Eggheads aus musikalischer Sicht alles andere als
ein Genuß, weil sie es a) nicht besser konnten und b) es
genau so wollten. Soweit bekannt, hatten die "Eierköpfe" aber
durchaus eine treue Fangemeinde, vor allem in England. In ihrer
Bestandszeit brachten sie immerhin 3 Alben und eine Single - Cassette
heraus. Den Vertrieb übernahmen sie selbst, wahrscheinlich
vorwiegend in England. Im Erscheinungsjahr dieses Albums löste
sich die Band
auch auf. | oben:
Coverfrontseite des Albums "Damnation" von Jane Silver, die im Jahr
1980 erschien. Jane Silver war in vielen Sparten unterwegs, vorwiegend
jedoch in den Bereichen Jazz- und Latin - Musik, aber auch etliche
Jazzrock- und Rock - Titel kamen von ihr sowie gelegentlich zur
Abwechslung sogar mal
schlagerhafte Popmusik. Über 90 % ihrer Titel waren auch von ihr
selbst komponiert worden. Sie spielte hervorragend Klavier und zahllose
andere Tasteninstrumente, wobei diese nicht immer unbedingt in ihren
Titeln bei der Einspielung auch vorkamen. Öfters hat sie zuerst
die Titel am Klavier komponiert und umgesetzt wurden sie dann von
Studiomusikern mit anderen Instrumenten. Etwa 40 % ihrer Stücke
waren instrumental gehalten, der Rest mit Texten in den Sprachen
englisch (meist) oder gelegentlich auch mit Texten in deutsch oder
französisch. Obiges Album "Damnation" enthielt besonders viele
Jazz- und Latin - Stücke, sowie einige Rocktitel. Etwa 1976 hatte
sie mit Veröffentlichungen begonnen und brachte auch nach der EMP
- Zeit noch bis etwa 1987 fast regelmässig neue Alben heraus. Bei
EHZZ / EMP entstanden insgesamt etwa 4 Alben und 2 Single - Cassetten. | | | | |
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