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Discographie |
Fremdproduktionen, Teil 1
| | Covervorderseite des Cassetten - Albums "Gypsola"
vom Jeanette Winterstein - Quartett aus dem Jahre 1981. Absolut
gekonnter Gypsy - Swingjazz, teils mal mit etwas ungewöhnlicher
Instrumentierung (zum Teil mit E-Gitarren und Keyboard). | Cover
des Albums "Naturwunder" der Gruppe Eisenhand aus dem Jahre 1979.
Die Band Eisenhand wurde fast 10 Jahre später unter einem ganz
anderen Namen bekannter. Dazu später mehr. | | | oben:
Coverfront der Single - Cassette "Illusion einer Nacht" von Rosa Weiss,
eine Jazzballade mit hochinteressanten Harmoniefolgen. Im Jahr 1982
erschien diese Cassette. Auf der B - Seite war ein Gypsy - Swingjazz -
Instrumentaltitel, der von Rosa Weiss selbst komponiert wurde. Wer
inhaltlich Ähnlichkeiten zu Jeanette Winterstein entdeckt,
liegt absolut richtig. Im
Musikstil ähneln sich beide sehr, wenngleich Rosa Weiss sich ausschließlich der für
diese Musikrichtung klassischen Instrumentierung (Akustikgitarre, Akustikbass,
Jazz-E-Gitarre, Violine,
teils Akkordeon) bedient. Aber auch in "Echt" gab
es im wahrsten Wortsinn Verwandtschaften, denn Rosa Weiss war über
mehrere Ecken mit
Jeanette Winterstein verwandt. Selbige Rosa Weiss wirkte sporadisch auch bei
einigen EHZZ - Produktionen mit (siehe genaueres auf der Seite Personen),
hier diese Cassette hatte musikalisch jedoch nichts mit EHZZ zu tun,
ausser dass sie im EHZZ- / EMP - Studio produziert wurde.
| oben:
Oberseite des ersten Cassetten - Albums von Wiederhopf & Martin aus
dem Jahre 1980 mit dem Titel "Mafioso". Das Titelstück nahm die
Strukturen gewisser krimineller Organisationen ein wenig satirisch,
aber trotzdem fast schon respektvoll auf die Schippe. Es hieß,
dass selbst echte Mafiagrößen ihre Freude an dem Werk gehabt
hätten, weil sie es nicht als Verunglimpfung empfanden.
Desweiteren fanden sich auf der Cassette noch 5 andere Titel von
Wiederhopf & Martin. Musikalisch kann man die Stücke der
beiden mit den amerikanischen "The Walker Brothers" aus den 60er
Jahren vergleichen, nur halt mit meist satirischen Texten in
Deutsch oder Englisch. Besonderheit war, dass fast alle
Instrumente nur
von den beiden eingespielt wurden und erst im Studio per
Abmischung zusammen fanden. Kurz danach erschien ein zweites
Album, danach löste sich das Duo auf, weil Helmut
Wiederhopf eine Karriere als Arzt in Angriff nahm und Stefan Martin mit
in das Autohaus seiner Eltern einstieg. Das "Mafioso-Album" hatte
eine Auflage von 250 Stück. | | | oben:
Coverfront des großen Elvira Kaloderma & Die
Schaumschläger - Albums "Oben ohne !" aus dem Jahr 1983. Die meist
etwas frivol-frechen Lieder von Elvira erhielten ein ebenso freches
Outfit, wenngleich in einer etwas überfrachteten Gestaltung.
Immerhin über eine Stunde geballte NdW - Power enthielt das
Cassetten - Album. An Titeln waren darauf vertreten Oben ohne !,
Blödmann, Kein Wirgefühl; Mir ist so heiss; Zensur; Halt den
Mund !; Das Lied vom Versager; 1,2,3 und raus bist du!; Auf dich warte ich nicht; Oh,
wann kommst du? und Der Spanner. Rein musikalisch war es vorwiegend
poppiger Rock, jedoch etwas ausgefeilter, als bei vielen anderen der
damals üblichen NdW - Bands. Man merkte, dass die Musiker etwas
mehr Erfahrung besaßen, da sie in versch. anderen Bands schon
seit längerem mitwirkten. Die Stückzahlen der produzierten
Cassetten hielten sich trotzdem eher in Grenzen, können heute aber
nicht mehr genauer nachvollzogen werden. Soweit bekannt, existierte die
Formation nur etwa drei Jahre lang. | oben:
Cover - Oberseite der Single - Cassette "Dunkelkammer" von Hondo
Krämer. Sie erschien im Jahre 1980. Auf der B - Seite fand sich
der Titel "Frau M. hat gesagt....". ein Song der den Nachbarschafts -
Tratsch aufs Korn nimmt. Die stets etwas düsteren Songs von
Hondo Krämer, die sich musikalisch irgendwo im Bereich zwischen
verhaltenem Jazzrock und Rockballade bewegen, zeichneten meist ein Bild
von den eher weniger schönen Seiten des Lebensalltags.
Krämer, der selbst Saxophon und Gitarre spielte, hat einzelne
Instrumentalpassagen seiner Stücke damit untermalt. Der Vorname
"Hondo" war natürlich nur ein Pseudonym, während der
Nachname echt war. Neben dieser Single - Cassette kam von Hondo
Krämer auch noch ein kleines Album mit 5 Titeln heraus, wobei die
beiden Titel dieser Single - Cassette darauf nicht enthalten waren.
Nach einem Jahr beendete Hondo Krämer seine musikalische
Laufbahn als Interpret, hat aber später als Songtexter für
andere Bands oder Interpreten noch einige Sachen gemacht. | | | oben:
Cover - Deckblatt der Sylvia Dano - EP "Es ist zum Haare raufen". Die
Cassette aus dem Jahr 1984 enthielt neben dem gleichnamigen Titelsong
noch die Titel "Du bist mein!", "Zeiten kommen, Zeiten gehen" und den
Alexandra - Titel "Erstes Morgenrot" in einer Neubearbeitung. Sylvia
Dano war eine hervorragende Jazz - Sängerin, die
zudem hauptberuflich in einem Background - Chor mitwirkte. Die
Titel 1 bis 3 dieser EP waren auch am ehesten dem Jazzbereich
zuzuordnen. Der genannte Alexandra - Titel "Erstes Morgenrot", der als
Titel Nr. 4 auf der EP war, ist ursprünglich ein besinnlicher
Walzer, er wurde für Sylvia extra in eine ruhig-melancholische
Jazzballade im 4/4 - Takt umgeschrieben, was dem ohnhin schon wohlig -
melancholischen Song zu einer Stärkung dieser Wirkung
verhalf. Leider wurden von der EP nur etwa 100 Stück
produziert. Die überaus angnehm klare Art zu singen von Sylvia
Dano, die zudem von der Stimmlage her durchaus eine gewisse
Ähnlichkeit mit Alexandra hatte, hätte es wirklich verdient
gehabt, eine große Karriere auszulösen. Soweit bekannt, blieb
es leider nur bei dieser einen eigenen Veröffentlichung. | oben:
Coverfront des Albums "Moonlightblues" der Band Jazzig aus dem
Erscheinungsjahr 1979. Wie der Name schon sagt, hatte sich die Band
vorwiegend dem Jazz und Jazzrock verschrieben. Das Album Moonlightblues
enthielt neben dem Haupttitel noch die Eigenkompositionen Mr. Pepper,
Why, Otto's Frittenbude und Mädchen für alles sowie den
bekannten Gershwin - Titel Summertime in einer sehr sanft-jazzig
dahinfließenden Interpretation. Rund 70 % der Titel von Jazzig
waren reine Instrumentalstücke, während die restlichen 30 %
meist mit sehr eigenwilligen Texten aufwarteten, die oftmals etwas von
Lautmalerei hatten. Obwohl der von Jazzig betriebene Aufwand bei den
Produktionen relativ hoch war, beschränkte man sich absichtlich
immer nur auf eher kleine Stückzahlen bei der Herausgabe von
Cassetten, meist im Bereich von etwa 150 - 200 Stück. Neben dieser
jazzigen Linie verfolgte die Band auch zeitweise sehr gerne die
Erstellung von Experimentalmusik - Stücken, das tat sie dann aber
unter dem seltsamen Namen "Nostriloil". Der Bandname Nostriloil ist
übrigens abgeleitet von einem EHZZ - Titel gleichen namens. Die
Jazzig - Leute fragten, ob sie diesen Namen als Bandnamen für ihre
Experimentaltitel verwenden dürften, da er so im Prinzip zugleich
eine bestimmte Art von Experimentalmusik bezeichnet, die eben am Titel
"Nostriloil" von EHZZ in der Machart angelehnt ist. Auch unter diesem
Namen
erschienen einige Cassetten bei EMP. 1983 löste sich die Band auf. |
| 10 | oben:
aus dem Jahre 1981 stammt das kleine Album "Frühlingserwachen" von
Peter Frühling. Seine Titel waren meist recht schlagerhaft
aufgebaut und erinnerten musikalisch sehr an die Machart von deutschen
Schlagern der 60er Jahre, zuweilen versetzt mit einem Schuß
Rock. Seine Texte besangen vor allem das beliebte Thema Liebe, aber
manchmal war auch Kritisches zu hören. Frühling, der auch auf
vielen Billig - LP's mit gecoverten Schlagerhits der damaligen Zeit
(unter anderem Namen) zu hören war, wollte sich unter eigenem
Namen so langsam eine separate Musikkarriere aufbauen.
Frühlingserwachen war dabei sein erstes Album (6 Titel), der Titel
passte also in jeder Hinsicht, kurz
darauf folgte ein zweites unter dem Titel "Jedes Jahr ein neuer
Frühling", doch zu weiteren Produktionen kam es nicht mehr, da er
bei einem Afrikaurlaub im Jahr 1982 dort einen tragischen, frühen
Tod fand. Er wurde von Banditen ausgeraubt und erschossen.
Frühling wurde nur 34 Jahre alt. Auf diesem Album
Frühlingserwachen waren folgende 6 Titel zu finden: Zu dir ist
kein Weg zu weit; Liebe am Fluß; Einsame Zeiten; Für jeden
Topf gibt es einen Deckel; Eine Story für Zwei, Wenn du mich
weckst. Ein Stück mit dem Albentitel "Frühlingserwachen" gab
es unterdessen nicht. Der Name Peter Frühling war übrigens
kein Künstlername, sondern sein echter Name. | oben:
Die Eierköpp -
Cassette "Fisternöllche" von 1980. Die Eierköpp waren eine
Band, die
unter verschiedenen Namen verschiedene Musikstile produzierte.
Karnevalistisches wurde unter diesem Namen gemacht,
Beat und Rock gabs u.a. unter dem Namen "The Crown". Man könnte
ihre
Ausflüge ins karnevalistische Milieu als eine Frühform des
alternativen
Karnevals bezeichnen, der 1980 ansonsten so gut wie noch nicht
existierte. Die Musiktitel selbst meist im Beat- / Rockstil, die Texte
vorwiegend in kölschem bzw. rheinischen Platt. Titel auf diesem
ersten Album waren (mit Übersetzung ins Hochdeutsche): Dr Prinz
kütt (Der Prinz kommt) / Du Suffkopp ! (Du Saufkopf = Du
Säufer ! ) / Fisternöllche (Techtelmechtel / kleine
Liebschaft) / E Mädche wie Jold (Eine Frau wie Gold) / Nur Jecke
op dr Stroß (Nur Verrückte auf der Straße) / Himmel un
Ääd (Himmel und Erde = ein regionales Gericht, meist
bestehend aus Äpfeln (Himmel) und Kartoffeln (Erde) oder teils
auch Kartoffelpüree / Dä fremde Krom eß Driss (Die
fremden Sachen bzw. Dinge sind Scheisse; der Titel sprach an auf Angst
vor unbekannten Dingen). Die
Band löste sich 1982 auf bzw. formatierte sich um
und machte dann unter anderem Namen vorwiegend Rockmusik. | | | oben:
Oberes Deckblatt der Onkel Karl - Cassette "Ich hab so kalte
Füße" aus dem Jahr 1978. Die Kunstgestalt "Onkel Karl",
die äusserlich stets wie ein etwas spießiger
Versicherungsvertreter oder ein recht eingebildeter Onkel daher kam,
was natürlich zu seinem Konzept
gehörte, paarte verschiedene Musikstile, die er stets selbst am
Klavier intonierte, zu freundlich - bissigen Texten. Er wurde zuweilen
auch als das deutsche Pendant zu dem in Wien geborenen
Weltenbürger Georg Kreisler bezeichnet, jedenfalls was die
Musikbandbreite und die Machart der
bissigen Texte anbelangte. Eine Besonderheit bei Onkel Karl war
der Mann mit der Trompete. Ein Begleiter mit Trompete, der immer dann
dazu kam und einige einzelne schrille Klangstöße aus seinem
Instrument entließ, wenn besonders bissige Worte oder Passagen
mit einer Art akustischer Zensur überlagert werden sollten, was
natürlich die Aufmerksamkeit der Zuhörer an den Stellen
zusätzlich erhöhte. Manchmal entwickelte sich "absichtlich -
spontan" dabei eine Diskussion zwischen Onkel Karl und dem
Trompeter, wenn Onkel Karl sagte: "Nein, jetzt nicht schon wieder, das
ist doch gar nicht bös' genug...." Der Mann mit der Trompete wurde
meistens von seinem Schwager gespielt. Onkel Karl trat ausnahmslos in
den etwa 2 bis 3 Jahren seines Schaffens in kleinen Bars, bei Privatveranstaltungen, in kleinen Sälen oder auch auf kleinen Kneipenbühen
auf. Bei diesen Veranstaltungen konnten Interessierte dann diese
Cassetten erwerben, anderweitig wurden die nie vertrieben. Am Klavier
war er in seiner Welt, da er ein hervorragender Pianist war,
wo er einen sehr weiten Bogen durch nahezu alle Stilrichtungen spannte.
Am liebsten waren ihm aber stets Jazz- / Swing- oder auch
Walzerklänge, die sich sehr gut eigneten, um die giftigen Texte in
ein leicht verdauliches Lied zu verpacken. Onkel Karl
hieß mit bürgerlichem Namen überhaupt nicht Karl,
sofern die Erinnerung uns da nicht täuscht, hieß er mit
bürgerlichem Namen Horst Böhm, Böhme oder
ähnlich. Um ein typisches Beispiel für seine bissigen
Texte zu bringen, sei der Titel "Wann springt er ?" genannt. Dabei
geht es um Gespräche in einer Masse voller Schaulustiger, die
vor einem Hochhaus steht und hoch blickt, wo oben auf dem Dach ein Mann
in Selbstmordabsicht steht, der droht dort runter zu springen. Als dann
am Ende die Feuerwehr kommt und den Mann vom Sprung in die Tiefe
abhalten kann, zeigen sich viele der Schaulustigen empört und
entwickeln sich zum wutschnaubenden Mob, sind sie doch so um den
dramatischen Höhepunkt ihres Daseins gebracht worden. Sie
beschimpfen die Feuerwehr und fragen sich wütend "Wofür
haben wir jetzt zwei Stunden hier gestanden ?". Die einzelnen
Titel des Albums sind oben gut ablesbar und alle sind in ähnlich
bissiger Manier gehalten, wie die Geschichte mit dem Selbstmörder
in spe auf dem Hochhausdach.
| oben:
das erste Album der Band "Die Schweine" aus dem Jahr 1979. Die Schweine
waren in jeder Hinsicht absolut anders, als alles andere, weil nur der
Schlagzeuger sein Instrument wirklich spielen konnte und ausgerechnet
der wirkte nicht bei allen Stücken mit. Alle anderen
hatten zwar teure Instrumente der Spitzenklasse, jedoch keiner
konnte sein
Instrument auch
nur im Ansatz spielen. Von Noten brauchte erst gar keiner zu reden. Es
war den Schweinen völlig unmöglich, das gleiche Stück
auch nur annähernd zwei mal zu spielen, noch nicht mal bei
einzelnen, kurzen Passagen auf Taktlänge gelang das.
Während der
Schlagzeuger sich redlich mühte, klimperten die anderen halt
irgendwie chaotisch ohne Sinn und Verstand auf ihren Instrumenten
herum. Bei Stücken ohne den Schlagzeuger tobte einer der anderen
Bandmitglieder sich an der Schießbude aus und es
wurde dann ganz chaotisch. Man muss es so sagen, die Truppe war
völlig unmusikalisch, aber
jede Zeit hat wohl vergleichbares, die Schweine von heute wären
sicher Rapper geworden. Dazu gesellte sich bei etlichen Titeln ein
gröhlender Gesang,
der mehr an
"Kotzen", als an Musik erinnerte. Etwa ein Drittel der Titel
war instrumental, wenn man es in dem Fall überhaupt so
nennen kann. Immerhin erklärte gleich
der
erste Titel auf der A - Seite alles treffend: "Wir machen Krach". Die
Schweine verstanden sich
selbst als Punkband, doch selbst dazu reichte es nicht wirklich. Die
meisten Bandmitglieder waren damals 20 Jahre
alt und deren
Eltern größtenteils gut betuchte Diplomaten bzw. aus diesem
Umfeld (damals war Bonn ja noch die Bundeshauptstadt mit entsprechender
Diplomatendichte) und die finanzierten den Jungs die Aufnahmen im
Studio. Für
die war das Ganze wie ein großer Spielplatz. Die Texte erinnerten
eher an pubertierende Bübchen, sofern man überhaupt etwas
davon verstand, meist war es so vergröhlt, dass man ohnehin kein
einziges Wort davon verstehen konnte. Normalerweise wäre so etwas
im EHZZ - Studio nie
produziert worden, weil es der Studiobesatzung absolut 0 Spaß
machte, jedoch muss man ganz klar sagen, die Einnahmen aus
der Studiobuchung waren in dem Fall Überredungskunst genug, zumal
einige der Eltern der Studiobesitzerin solange "ein
Ohr abkauten", bis die Produktionen weiter durchgeführt wurden.
Auf
deren Covern gab es deshalb grundsätzlich keine Nennung von EMP,
sondern
anstattdessen
stand dort "Die Schweine - Entertainment". Mit dieser, von EHZZ
vorgeschlagenen, Vorgehensweise wirkte es für die Schweine
einerseits "bauchpinselnd", denn das
klang ja schön, und zum anderen kamen keine dummen Fragen,
wieso EMP solch
einen Schrott produziert. Trotz der aus
musikalischer
Sicht müllartigen Ergebnisse wurden "Die Schweine" zu Stammkunden,
die zwischen 1979 und 1983 insgesamt 8 Alben mit ihrem Lärm
produzierten. Im Studio hatte der Tontechniker unterdessen wenig
Arbeit, da das "Geschrabbel" von denen ohnehin nur einen konstanten
Einheitspegel ergab, wie eine Wand aus Lärm. Übrigens waren
die meisten Cassetten der Schweine nur in Mono und nicht
Stereo produziert wurden, weil es wenig Sinn gemacht hätte,
den richtungslosen Gesamtlärm in Stereo aufzuzeichnen.
| | | oben:
Frontseite der EP - Cassette "Sei bloß freundlich !" von
Henkelmann & Co. Erschienen war die Dreititel - EP im Jahr 1982.
Das aus dem Ruhrgebiet stammende Duo Henkelmann & Co, welches wohl
auch in der Karikatur dargestellt sein soll, war damals schon etwas
"reifer", etwa um die 50 Jahre. Ihre Titel könnte man als eine Art
Satire - Schlager bezeichnen. Musikalisch durchaus ausgereift mit
lustigen Texten, die meist das Arbeitsleben etwas verulkend aufs Korn
nahmen. So z.B. in ihrem Titel "Tauben im Kamin", der davon handelt,
dass ein ganzer Taubenschwarm anstatt in seinen heimatlichen Schlag in
einen Fabrikkamin geflogen ist, diesen damit verstopft und
schließlich dadurch die ganze Fabrik zur Explosion bringt.
Auch dieser etwas speziellen 2 - Mann - Band war nur ein kurzes Dasein
vergönnt. Nach weniger als 2 Jahren war Schluß. Immerhin
entstanden in der Zeit 2 Cassetten - Alben und die obige EP - Cassette.
Die Kompositionen der Musik stammten genauso von den beiden selbst, wie
auch die Texte. Einer der beiden spielte bei den Titeln, je nach
Bedarf, Klavier, Keyboard oder Orgel, während der andere Gitarre
spielte. Weitere Instrumentierungen wie Baß, Schlagzeug,
Akkordeon, Mundharmonika und Posaune kamen durch Studio- / Gastmusiker
bei den Aufnahmen je nach Bedarf des einzelnen Titels hinzu. Die
Cassetten selbst wurden, ähnlich wie bei vielen anderen hier, nur
in eher homöopathischen Mengen aufgelegt. Genaue Zahlen sind nicht
bekannt, aber in der Gesamtsumme aller Erscheinungen dürfte man
wohl unter 300 bleiben. | oben:
Cover - Oberseite des Cassetten - Albums "Mosaik" von Martin Kaarst
& Band. Die Cassette aus dem Jahr 1981 war eine Zusammenstellung
von Kaarst - Titeln aus mehreren Vorjahren, von etwa 1977 bis 1980. Die
Cassette wurde ausschließlich über eine Versand -
Verlagsgruppe vertrieben, die nach unseren Infos etwa 1986 ihren
Betrieb einstellte oder von einem Mitbewerber "geschluckt" wurde.
Martin Kaarst, der mit seiner Band auch unter dem Namen "The Snuggles"
mehrere Alben und Singles bei anderen Produktionsstätten heraus
brachte, wanderte später in die USA aus, wo er wohl auch noch
Verwandte wohnen hatte. Seine Musikrichtung kann man vorwiegend als
Rockballaden bezeichnen oder teils auch als balladenhafte Schlager. Auf
dem obigen Album "Mosaik" befanden sich folgende Titel: Das Leben
als solches / Der Sommer mit dir / Tag X / Ich kenn' dich nicht /
Keiner weiss was / Frage ohne Antwort / Mosaik / Du und ich am See /
Vaya con Dios / Zitronen im Winter und Am Ende wird alles gut. Ob bzw. bis wann Kaarst in späteren Jahren noch weitere Titel heraus gebracht hat, ist hier nicht bekannt.
|
| | oben:
Cover - Deckblatt des Püppi Lafayette - Albums "Schwarzbraun ist
die Kokosnuss" von 1980. Wer jetzt dahinter eine Ulk - Version von
Heinos "Schwarzbraun ist die Haselnuss" vermutet, was eigentlich alle
zunächst tun, liegt völlig falsch. Außer der
Ähnlichkeit des Namens dieses Titels hat der Song ansonsten so
rein gar nichts mit dem Heino - Titel gemeinsam. Es ist musikalisch
eine recht flotte Twist - Nummer. Püppi Lafayette, die im wahren
Leben Renate Lehmann hieß, und die äusserlich meist im
frechen Schulmädchen - Look auftrat, tatsächlich aber
seinerzeit eine flotte
Mittdreissigerin war, schrieb die Texte ihrer Lieder ausnahmslos
selbst, während die Musik meist von der EHZZ - Musikerin Agathe
Bogen komponiert worden war. Sie brachte vorwiegend lustige Titel
heraus, die musikalisch sehr häufig von Sambarhythmen
geprägt waren. Im krassen Gegensatz dazu gab es aber auch einige
wenige sehr wehmütig - sanfte Titel von ihr. Rund ein Viertel
ihrer Titel brachte sie in
französischer Sprache heraus, weil sie bis zu ihrem 22. Lebensjahr
in Frankreich gelebt hatte und ihr Herz vor allem an
Paris hing. Daher wohl auch diese kuriose Namenswahl. Wie im
Titelstück des Albums, wurden von ihr neben Samba desweiteren
öfters Twist - oder Shufflebeat - Rhythmen bevorzugt. Neben dem
Titelstück fanden sich auf dem Album noch die Lieder: "Schade,
dass du endlich gehst / Un Monde Fait Pour Nous / Ich will jetzt /
Pleurer / Pimpernellen - Samba / Ich kann nicht schweigen / Reibekuchen
- Twist / Les Prénoms de Paris / Der Mann mit der Flöte /
L'Heure de la Sortie / Dicker Kopf - kleines Hirn / Ich wär' so
gern in Paris". Zwischen 1980 und
1982 brachte sie 3 Cassetten - Alben heraus. Danach beendete sie zwecks
Familienplanung ihre Zeit als Sängerin. | oben:
Querformats - Cover der Single - Cassette "Red River Rock" von Annette
Sigrist aus dem Jahr 1978. Wie oben zu erkennen, befand sich neben dem
Titelstück noch auf der B - Seite der Titel Wanted !. Beide Titel
waren von ihr selbst komponiert. Annette Sigrist war damals eine
der sehr wenigen Frauen im Bereich von in Deutschland
produzierter Countrymusik.
Sie hatte sich ausschließlich auf diese Musik spezialisiert,
wobei die Bandbreite innerhalb dieses Bereichs jedoch durchaus sehr
hoch ist. Sie brachte neben dieser Single - Cassette in der Zeit
zwischen 1978 und 1980 noch einige Cassetten - Alben heraus. Die genaue
Anzahl nebst Titel usw. ist hier heute leider nicht mehr bekannt, es
waren mindestens drei Alben. Sie präsentierte stets
einen Mix aus eigenen Songs,
die etwa 70 % ausmachten, die restlichen Songs
waren ihre Versionen von altbekannten (oder auch hierzulande
weniger bekannten) Country - Titeln. Diese Versionen waren
oftmals noch um eigene Passagen ergänzt oder teilweise insgesamt
sehr aufwändig umgeschrieben worden. Den Vertrieb
ihrer Cassetten
übernahm sie zu 100 % selbst. Auftritte von ihr und ihrer teils
aus Familienmitgliedern bestehenden Begleitband "Wild Cactus", waren
insgesamt wohl relativ selten und auf einen regionalen Bereich nahe
ihrer Heimatstadt Kassel beschränkt. Diese Begleitband brachte
1979 auch ein eigenes Album ohne Annettes Mitwirkung heraus. Ende 1980
löste sich "Wild Cactus" auf und auch Annette brachte seit
dem keine Titel mehr heraus, soll
aber, einem Gerücht nach, einige Jahre später aktives
Mitglied in einer anderen
Countryband geworden sein, worüber hier aber keine genaueren
Fakten bekannt sind. Die Auflagenstärke der Cassetten war recht
niedrig.
| | | oben:
Coverfront des Debüt-Albums "Alles Bekloppte!" von der Band Die
Knallfrösche aus dem Jahr 1980. Die Knallfrösche
waren aus einer reinen Jazzrock - Band hervorgegangen und
produzierten unter dem Namen "Die Knallfrösche" so eine Art
Stimmungslieder, die aber nicht unbedingt mit dem vergleichbar sind,
was man üblicherweise unter dem Begriff versteht. Es war keine
Karnevalsmusik, aber auch keine kritische Satire. Man könnte
sagen, irgendwie lustige Jux-Texte verpackt in meist doch schon recht
anspruchsvolle Musik, die oftmals ein Gemisch aus Jazz und Schlager
war, aber immer leicht verdaulich, wie man so sagt. Neben
Eigenkompositionen griff man vereinzelt auch altbekannte Melodien, z.B.
aus den 30er, 40er und 50er Jahren auf, um sie mit eigenen lustigen
Texten zu versehen. Auf dem Cassetten- Album "Alles Bekloppte!" fand
man folgende Titel: Alles
Bekloppte ! / Der Baron / Krisensitzung / Kleine weiße Möwe
/ Ma-Ma-Markthallen-Mambo / Unter fremden Sternen / Der Rennfahrer und
Die Zimtzicke. Davon war der Titel "Kleine weiße Möwe" ein
in den 40er Jahren von Norbert Schulze komponierter Titel, der
früher u.a. von Hans Albers gesungen wurde, hier allerdings mit
verändertem Eigen - Text. Der Titel "Unter fremden Sternen" war
damals eine sehr bekannte Melodie, die von Lotar Olias in den
50er Jahren für Freddy Quinn komponiert worden war. Auch hierbei
wurde ein neuer, eigener Text von den Knallfröschen dazu erfunden.
Ähnlich, wie bei einigen anderen Bands, produzierten die
Knallfrösche unter anderem Namen auch weiterhin Jazzrock- und
Jazztitel, wobei die Besetzung in einzelnen Personen dann
meist etwas anders war. Die Knallfrosch - Ära endete im Jahr
1983 und man wandte sich unter anderem Namen ausschließlich dem Jazz zu. | oben:
Cover - Deckblatt des großen Albums "Bei ihnen piepts wohl" von
Susanne Werner. Erschienen war das Werk im Jahr 1979. Susanne Werner,
die eine klassische Gesangsausbildung genossen hatte, spielte
darüberhinaus mehrere Instrumente, u.a. Gitarre, Keyboard und sehr
gut Schlagzeug, wobei letzteres vielen Leuten zu dieser Zeit
für eine Frau noch eher ungewöhnlich erschien. Susanne Werner
wurde kurzfristig, fast schon eher unbeabsichtigt, einem etwas
größeren Publikum bekannt mit ihrem Titel "Winter in
Kanada", der irgendwie eine Eigendynamik entwickelte. Bei
ihren seltenen Auftritten trat sie stets im normalen Alltags
- Outfit ohne jegliche stylistischen Elemente auf, zumal sie jede Form
von Schminke und Verkleidung wie die Pest hasste. Das brachte ihr
zuweilen bei verschiedenen Mitmenschen auch den Spitznamen "Die
singende Hausfrau" ein. Die Titel, die sie brachte, waren ein Mix aus
eigenen Kompositionen und alt etablierten, bekannten Stücken aus
verschiedenen Stilrichtungen. Susanne ließ sich
grundsätzlich nicht auf einen bestimmten Musikstil festlegen, sie
spannte einen sehr weiten Bogen, der von 0815 - Schlagermusik und
witzigen Spaßsongs, über Latin bis hin zu komplizierten
Jazzstücken reichte. Ihre geheime Vorliebe lag dabei aber durchaus
im Latin - Bereich, sie sagte mal: "Es geht doch nichts über einen
schönen Bossanova....". Der namensgebende Titel dieses Albums "Bei
ihnen piepts wohl" war einer aus der witzigen Ecke. Ihre Band bestand
wechselweise mal aus 4, mal aus 5 Leuten, wobei die Personen als solche
immer die gleichen waren, die zuweilen auch unabhängig von Susanne
bei anderen Produktionen als Studiomusiker bundesweit unterwegs waren.
Nach den vorliegenden Infos hat sie unter ihrem eigenen Namen nach 1982
keine Produktionen mehr gemacht. | | 20 | oben:
Frontseite des Kleinmusik - Albums "Von einem, der auszog das
Fürchten zu lernen" aus dem Jahr 1981. Damals rätselten
einige, wie die Band denn nur auf den komischen Namen Kleinmusik
gekommen sein mag, ob die vielleicht minimalistische Musik machen
würden oder ob möglicherweise die Bandmitglieder alle relativ
klein wären. Wie so oft im Leben, war der Grund sehr simpel, die
beiden Gründer der Band waren der Schlagzeuger Georg Klein und der
Rhythmus - Gitarrist Jean Klein, dazu stießen der Baßmann
Helmut Schmitz und der Gitarrist und Organist Roland Gassen, bei der
Namenssuche war man sich dann schnell einig, die beiden
Bandgründer, also die Brüder Klein, als Namensgeber
herzunehmen. Die Art ihrer Musik ist nur relativ schwer zu beschreiben.
Es war eine etwas unstete Kombination aus 60er-Jahre-Beat und
Jazzrockballaden, die noch um Effekte oder akustische Einlagen
ergänzt wurden, oft
mit recht eigenartigen Texten in englisch oder deutsch, die inhaltlich scheinbar kaum
einen Sinn ergaben. Als Beispiel sei zum einen der Song "Der
Jäger" genannt, wo es im Text um einen Jäger geht, der eine
Straße teert, was dann immer sprunghaft wiederholt wird. Da fragt
man sich zunächst, was das soll, aber erst beim wiederholten
Zuhören erkennt man aus leiser gesungenen
Hintergrundgesängen, dass der Jäger sich nach dem Teeren
aller Waldwege, die man damit zu Straßen macht, darüber
freut, dass er danach weniger Arbeit im Wald hat. Also schon
etwas seltsam. Noch etwas verwirrender ist der Song "Schellibambelli"
wo es
inhaltlich einfach immer nur heisst, dass der Schellibambelli kommt. Ja
und was dann? Keiner weiss es. Egal, die Musik war in jedem
Fall sehr interessant und man kann sie für sich genommen als etwas
eigenständiges bezeichnen, was es so nicht noch einmal gab.
Gegründet wurde die Band bereits 1975. Kleinmusik löste sich
Anfang 1982 wieder auf. | oben:
Deckblatt des Albums "Einfach lächerlich !" von Bettina Wefels. Es
stammt von 1982. Ihre Art von Songs würde man heute
größtenteils als Singer Song Writer - Musik bezeichnen. Es
waren musikalisch vorwiegend leicht fließende Country -
Rockballaden und Country - Beat - ähnliche Melodien, jedoch ohne
daß die Countryhaftigkeit in den Vordergrund trat, soll
heißen, man hatte auf Anhieb nicht das Gefühl, musikalisch
einen Countrytitel zu hören, das entdeckte man quasi erst beim
zweiten Hinhören. Die Texte von ihr hatten nun mit
Country rein gar nichts zu tun, sie waren oft leicht lustig, aber
zuweilen zudem mit der Botschaft verbunden, zum Nachdenken über
bestimmte Probleme oder Verhaltensmuster anzuregen oder eingefleischte
Gewohnheiten mal auf den Prüfstand zu stellen. Sie selbst spielte
Gitarre und komponierte ausnahmslos alle Titel in enger Zusammenarbeit
mit
ihren Mitmusikern selbst. Ihre Begleitband baute, mit Ausnahme des E -
Basses, ansonsten ausschließlich auf akustischen Instrumenten
auf,
vorwiegend neben Schlagzeug auf verschiedenen Gitarren und zuweilen
Akkordeon oder auch Mundharmonika. Hier dieses Album
enthielt folgende Titel: "Einfach lächerlich ! / Welt des
Wahnsinns / Klein und Groß / Der Affenkopf / Du hast keine Wahl /
Horizonte / Kottenforst - Blues / Die Zigarre / Frostbeulen / Jetzt ist
sie weg ! / Ich und der Esel". Bettina
Wefels war schon lange vor der Gründung von EHZZ / EMP musikalisch aktiv, ungefähr von
1970 bis Anfang der 1990er Jahre soll sie sporadisch immer wieder mal
bei den
unterschiedlichsten Produktionsstätten und Labels Titel heraus
gebracht haben, darunter auch zwei Alben, die ausschließlich neu
vertonte Kinderlieder enthielten. Fast
ausnahmslos erschienen ihre
Alben in kleinen
Stückzahlen. Soweit bekannt, gab es keine Veröffentlichungen
als Singles von ihr. Ferner schrieb sie für einige andere Bands
und
Interpreten Texte zu einzelnen Titeln. Bei EMP produzierte sie
insgesamt 2 Alben, neben dem hier genannten noch eines im Jahr 1980. Zu
EMP als Produktionsort stieß sie rein zufällig durch
Mundpropaganda. Einem Gerücht zufolge soll
sie
ungefähr 1997 nach Australien verzogen sein - wie gesagt ein
Gerücht, was nicht bestätigt ist.
| | | oben:
Querformats - Cover der Tamara - EP - Cassette "Peng !" aus dem Jahre
1984. Eine EP - Cassette mit 5 Titeln drauf, das hat man auch eher
selten, EP's hatten meistens 4 Titel, gelegentlich auch nur 3,
mehr als 4 wurde ansonsten meist schon als Album (oder bei der
Schallplatte als LP) gewertet. Damit sind die
Besonderheiten aber noch längst nicht alle durch. Tamara heisst
mit vollem Namen Tamara Schneider und ist eine rund 10 Jahre
jüngere Schwester von EHZZ - Gründer Jackomo Schneider. Die
Musik liegt wohl in der Familie. Mit Ausnahme des Titels "Dirty Old
Town" sind ansonsten alle Stücke auf der EP von Tamara selbst
komponiert und betextet worden. Sie hatte damals einen schier endlosen
Vorrat an Kompositions - Ideen und hätte mühelos jedes Jahr
100 neue Titel heraus bringen können, wenn der zeitliche
Produktionsaufwand nicht so groß gewesen wäre. Tamara
spielte Keyboard, Klavier
und Hammondorgel, wovon auf den Stücken dieser EP reichlich
Gebrauch gemacht wird. Alle Begleitmusiker bei den Tamara -
Aufnahmen stammten aus dem Hause "EHZZ", das
lag nahe. Das gilt ebenso für alle anderen Produktionen, die
Tamara seinerzeit zwischen 1978 und 1984 einspielte und das waren
einige. Vereinfacht könnte man sagen, dass alle TAMARA - Aufnahmen
im Prinzip nichts anderes waren, als EHZZ plus TAMARA, jedenfalls was
die Besetzung betraf. Exakt können wir derzeit (noch) nicht
nachvollziehen,
wieviele Alben Tamara damals insgesamt aufgenommen hat, es waren
mindestens 7 Stück, eher sogar 10.
Die Titel auf
dieser EP waren "Peng ! / Hello Mr. Bond (007 -
Jive) / Kill the Dog / Dirty old Town / Tamara's Bossa". Die
musikalische Bandbreite von Tamara spannte einen sehr weiten Bogen,
ihre Vorliebe lag jedoch eindeutig im Bereich leicht jazziger
Filmmusik,
wobei sie dem typischen John Barry - Stil recht nahe lag, wie dieser
viele seiner Titel der 60iger und 70iger Jahre komponierte.
Darüber hinaus brachte sie auch ein Album mit völlig
andersartigen Experimental - Freejazz - Stücken heraus, welches
man beim Reinhören niemals als ein Werk von TAMARA erkannt
hätte, sofern man die anderen Alben kannte. Ein Kuriosum am Rande,
von einem ihrer Stücke sagte sie, dass bei genauer Betrachtung
nicht sie den Titel komponiert habe, sondern ein Vogel auf dem Felde,
dem sie zufällig bei einer Wanderung in der Eifel zuhörte und
der dort die Grundmelodie des Titels geträllert hätte.
| oben:
Coverfront aus 1980 des einzigen Albums der Rheinischen Astronauten -
Big
Band. Der Titel des Albums lautet ebenfalls Rheinische
Astronauten - Big Band. Mehrere
Musiker, die von der elektronischen Klangerzeugung angetan
waren, gründeten diese "Band" nur für dieses eine
Projektalbum und gingen danach wieder ihre eigenen Wege.
Jetzt werden die meisten fragen, was hat das mit einer Big Band zu tun?
Das Besondere war in diesem Fall, dass man durchaus eine vergleichbare
Besetzung schaffte, wie bei einer Bigband, nur jedes einzelne
Instrument einer Bigband wurde hier durch einen (damals noch analogen)
Synthesizer ersetzt.
Es war eine Heidenarbeit, alle Synthis exakt auf den gleichen Grundton
abzustimmen, denn die alten Analoggeräte hatten keine
zuverlässige Schwingquarz - Takt - Zeitbasis aus der durch
Frequenzteilung die exakten Töne präzise abgeleitet wurden.
So verstrichen Stunden, bis alle Geräte einsatzbereit abgestimmt
waren. Manche Synthesizer veränderten diese Abstimmung bei
zunehmender Betriebstemperatur wieder, andere erzeugten unfreiwillig
Krach- und Knackgeräusche durch problematische
Klinkensteckerverbindungen zwischen den einzelnen Baugruppen der
Synthis, was beides mehrfach für Unterbrechungen zwecks
Neukalibrierung und für blank liegende Nerven bei einigen sorgte.
Zudem sah das schon recht komisch aus, ein Saal voller verschiedenster
Synthesizer, hinter jedem kauerte ein Männlein und spielte seine
Partitur. Ein recht ungewöhnliches Bild, welches mehr an einen
Schreibmaschinen - Schreibsaal aus der frühen Bürowelt
erinnerte, als an ein Studio und nicht weniger
ungewöhnlich waren die Klänge, die dabei heraus kamen. Die
"Rheinische Astronauten - Big Band" legte Wert darauf, dass schon
richtige Musikstücke, eben wie von einer Big Band, entstanden und
nicht
das, was man sonst so von den meisten "Elektronik - Musikern oder
Bands" kannte, die im Prinzip oft nur endlose Klangteppiche ohne
echten Liedcharakter
erzeugten. Trotzdem war das Ergebnis mit Sicherheit nicht jedermanns
Sache. Immerhin, den Versuch wars wert. Die Stückzahlen blieben,
trotz des erheblichen Aufwandes, sehr gering (unter 50). |
| | oben:
nochmal Querformat die Cassette "Le Troubadour" von Patron Jacques.
Die Cassette entstand zwar im Jahr 1978, nicht jedoch die Titel,
alle Stücke waren bereits in den Jahren 1950 bis 1970 entstanden.
Sie wurden aus noch vorliegenden alten
Bandaufnahmen rekonstruiert. Eigentlich muss man eher
von renoviert sprechen, was nicht mehr bei allen Stücken
perfekt
möglich war, da die Ausgangssubstanz schon zu schlecht
war. Über die Hälfte der 20 Titel konnte noch in einen gut
hörbaren Zustand versetzt werden, aber auch die schlechteren
wurden mit dem, was an Qualitätsverbesserung noch machbar war,
ebenfalls auf dieser Cassette der Nachwelt
erhalten. Der Wahl - Belgier Patron Jacques (alias Jacques
Minot), der gebürtig aus Frankreich stammte und bis zu seinem Tod
im Jahr 1990 in der Nähe von Lüttich (Liege) / Belgien lebte,
betrieb ungefähr in der Zeit von 1949 bis 1972 ein kleines Lokal,
wo er zuweilen zur Gitarre griff und zusammen mit einigen
Bekannten, die mit Baß, Akkordeon und Schlagzeug die Truppe
vollständig machten, mit Songs der fünfziger Jahre und
eigenen
Titeln die Leute unterhielt. Nur so aus Spaß an der Freude, nicht
um damit Geld zu verdienen. Dabei waren manchmal auch Bandaufnahmen
gemacht worden, die 1978 in restaurierter Form (soweit als damals
möglich) zu einer Art "Best of - Cassette" zusammengestellt wurden. | oben:
ein weiteres Cover im Querformat: das Debüt - Album "Welcome" von
Miriam Clark aus dem Jahr 1980. Man könnte die meiste Musik von ihr als
anspruchslose Alltags - Popmusik mit einem leichten Disco - Einschlag
bezeichnen, wobei das Wort "anspruchslos" hier nicht negativ
gemeint ist. Allroundmusik, die man überall hätte
spielen können, egal ob im Alltagsprogramm von Radiostationen
zwischen den Verkehrsfunk - Meldungen, in der Disco zum gemässigten
Abschwofen, zur
Hintergrundberieselung oder halt sonst wo. Der Titelsong "Welcome"
stach qualitativ aus dieser Sammlung deutlich hervor und war eine
sehr
gut gemachte Pop - Ballade. Gelegentlich brachte sie aber auch
Jazzsongs oder lustige Satiretitel heraus. Miriam
Clark stammte aus den USA (San Francisco), lebte aber damals
einige Jahre in Deutschland, wo sie in ihrer Freizeit ihrem
Haupthobby, der
Musik, nachging. Das Resultat davon war dieses Cassetten - Album
und später noch eine EP. Ihre etwas spezielle Art zu singen,
wobei oft s- oder c - Laute etwas seltsam (leicht
zischend) betont wurden, machte
viele ihrer
Titel unverwechselbar. Die Texte handelten oft von
Beziehungen, waren manchmal auch etwas frivol oder bei einigen
Liedern verwirrend, ohne eindeutigen Zusammenhang. Den
Instrumentalpart übernahmen Studiomusiker, bei
manchen Titeln spielte sie selbst das Keyboard. | | | oben:
eigentlich keine Cassette für diese Rubrik der Fremd -
Interpreten, da hier die EHZZ - Mitbegründerin und Dauer -
Mitglied Agathe Bogen sowohl die Interpretin, als wie auch die
Komponistin sämtlicher Titel ist. Insofern aber doch anders, da es
hier nur um Titel von ihr geht, die sie völlig
unabhängig von EHZZ erstellt hat. Diese Titel tauchen also
nicht, wie viele andere ihrer Kompositionen, auch als EHZZ - Titel auf.
Rund die Hälfte der Stücke waren instrumental, die
andere Hälfte mit deutschen Texten versehen, die sie
größtenteils auch selbst geschrieben hat. Einige davon sind
sehr nachdenkliche Stücke, die meilenweit von jeder
Unterhaltungsmusik entfernt liegen, andere wiederum z.B. angenehme
Bossa - Balladen, die einen in Traumwelten entführen. | | | | | | | | | |
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