EHZZ                                    Informationen zur Musikgeschichte, Kapitel Instrumental-, Filmmusik, Jazz, Experimentalmusik
START
EHZZ
Historie
Personen
Musik
Titellisten
Info
Kommentare
MP 3
Fremd - Oberseite
Fremdproduktionen, Teil 1
Fremdproduktionen, Teil 2
Fremdproduktionen, Teil 3
Fremd 4
Fremd 5
Fremd 6
Fremd 7
Instrumente
Technik









Discographie
Fremdproduktionen, Teil 7


Fremdproduktionen, Teil 7

The Midnight - Cats - Cassette Anitas BoleroSagazz - Cassette Dedikation
oben: Frontblatt des Albums "Anita's Bolero" der Midnight - Cats aus dem Jahr 1983. Die Midnight - Cats das war das Duo Doris Hensch und die gebürtige Mexikanerin Anita Lopez. Es ist übrigens die gleiche Anita Lopez, die weiter vorne (Seite Fremd 1) als Bestandteil des Duos "Abandi" genannt wird, nur dass dazwischen rund 5 Jahre Zeit liegen. Manche werden es vielleicht auch auf der Karikatur erkannt haben, Antia Lopez ist die kleinere rechts, mit dem rundlichen Gesicht. Neben ihrem Gesang spielen Doris Hensch und Anita Lopez hervorragend Gitarre, hinzu kommt noch ein ganzer Stab an Mitmusikern, die nahezu das volle Programm der Instrumentierung abdecken. Die Musik hier ist ausschließlich aus dem latainamerikanischen und artverwandten Bereichen, wobei rund 80 % der Titel von den beiden auch komponiert wurden. Es sind aber auch einige Fremdkompositionen darunter. Hier besonders erwähnenswert, weil sehr ungewöhnlich arrangiert, das Volksgut - Walzerstück "Ein Loch ist im Eimer", welches von Anita umgeschrieben wurde in einen mexikanischen Walzer mit entsprechender Instrumentierung. Nach dem Hörgenuß des so völllig frisch belebten Stücks, welches im Original musikalisch sonst eher etwas langweilig wirkt, glaubt man, dass es nie anders gewesen war und eigentlich genau so gespielt gehört. Der deutsche Text hierzu wurde von Doris Hensch völlig geändert und hat mit dem Original, außer dem immer wiederkehrenden Titelsatz nahezu nichts mehr zu tun. Der Titel Fairyland - Samba (komponiert von Anita Lopez) war seinerzeit in England und Brasilien etwas bekannter und wurde dort sogar als Single - Schallplatte und CD  vertrieben. Unter dem Namen The Midnight - Cats entstanden noch weitere 2 Alben in den Jahren 1984 und 1985. Es folgte eine längere Ruhepause und etwa 1992 brachten die beiden mit weiteren Musikern unter einem anderen Namen ein Instrumental - Album mit Jazzbossa - Titeln heraus (nicht mehr bei EMP, weil es EMP bekanntlich seit 1985 nicht mehr gibt).oben: Deckblatt der Cassette "Dedikation" von Sagazz aus dem Jahr 1984. Sagazz das waren im Kern der Saxophonist Ralf Lewin und der Gitarrist Andre Regnier, weitere Musiker kamen je nach Bedarf bei den einzelnen Titeln hinzu. Ungewöhnlich war Sagazz in vielerlei Hinsicht, eine Band, die sich im wesentlichen Bestandteil aus einem Saxophon und einer (meist akustischen) Gitarre zusammensetzt, ist nicht gerade alltäglich. Wenn dann noch die Gitarre, zumindest bei vielen Stücken, nicht wie üblich "geschlagen oder gezupft", sondern wie ein Streichinstrument mit dem Bogen gespielt wird, ist das Ungewöhnliche schon überproportional; diese Instrumentierungsart trifft aber nicht auf alle Stücke zu. Es handelt sich vorwiegend um instrumentale Jazz - Titel, die von den beiden selbst komponiert wurden. Darunter ein breites Spektrum von sehr ruhigen Jazzballaden bis hin zu wildesten, geradezu tobenden Avantgarde- und Freejazzstücken. Zuweilen wurden aber auch Titel gebracht, die man als Popjazz oder Jazzrock bezeichnen muss. Der Name Sagazz entstand laut Ralf Lewin einfach aus einer zusammengesetzten Abkürzung für Sa = Saxophon, Ga = Gitarre und zz = Jazz. Beide spielten zeitweise auch bei anderen Bands mit, oder eigentlich müsste man sagen, dass sie dort vorwiegend spielten, denn Sagazz war mehr ein "Nebenbei - Projekt", um mal etwas neues auszuprobieren. Ein Stück mit dem Albentitel "Dedikation" gab es nicht, das war so eine Art Obertitel für diese Sammlung von Sagazz - Stücken. Weitere Instrumente wurden bei den Aufnahmen von Ehzz - Musikern als Studiomusiker gespielt. Im gleichen Jahr erschien auch noch eine EP - Cassette, auf der 2 Titel enthalten waren, die auch auf diesem Album sind sowie 2 weitere Titel, die erst später aufgenommen wurden. Die Sagazz - Cassetten wurden von Lewin und Regnier alle selbst vertrieben, dh. sie hatten einen Vertrieb an der Hand, der spezielle Phonoläden (sowas gabs damals noch) europaweit belieferte.
The Peetles - Cassette RefreshmentCharlotte Zens - Cassette Kleiner Mann, was nun ?
oben: Coverfront des Albums "Refreshment" der Band The Peetles aus dem Jahre 1981. Wie der wegen gewisser Verwechslungsgefahren eigentlich etwas unglücklich gewählte Name durch seine Ähnlichkeit vermuten lässt, war die Band mit den Beatles in Verbindung zu bringen. Wer nun erwartet, es hier mit einer der über zehntausend Beatles - Coverbands zu tun zu haben, der irrt gewaltig. Die Peetles waren zwar absolute Beatles - Fans, haben aber nie auch nur einen einzigen echten Beatles - Song veröffentlicht. Sie waren von der Überlegung an die Sache heran gegangen, wie würde sich möglicherweise die Musik der Beatles heute anhören, wenn es sie noch geben würde ? Also basierend auf gewissen stilistischen Elementen haben die Peetles völlig neue Songs geschrieben, die fiktive, völlig neu komponierte Nachfolgetitel der Beatles hätten sein können. Natürlich kann man sowas als Hinrgespinst abtun, aber die Machart war bei etlichen Titeln wirklich so gut nachempfunden, dass manche Leute schon meinten, dass es sich dabei um bislang unentdeckte Beatles - Titel handeln würde, die von  Aufnahmen stammen, die früher nie veröffentlicht wurden. Dabei war es gerade bei den Beatles, bezogen auf deren gesamtes Werk, nicht unbedingt einfach, einen ganz typischen Stil fest zu legen, weil die doch sehr breit angelegt waren und über ein vielfältiges Können verschiedener Stile verfügten. Die Peetles waren übrigens eine rein deutsche Truppe, deren Mitglieder seinerzeit alle im Raum Bonn ansässig waren. Im Jahr 1982 löste sich die Gruppe nach insgesamt immerhin 3 Alben auf, weil sie dann fanden, dass keine wirklch neuen  Einfälle geben würde, die man aus og. Gründen noch wirklich als Beatles - Stil hätte ausmachen können.oben: das letzte Album von Charlotte Zens "Kleiner Mann, was nun ?" aus dem Jahr 1985, danach brachte sie, nach insgesamt 3 EP - Cassetten, 2 Alben und einer Single - Cassette, keine weiteren Veröffentlichungen mehr heraus. Die ursprünglich von der Mosel stammende Charlotte verstand es gut, schlagerhafte Songs so mit versteckt satirisch bis bissigen Texten zu versehen, dass man es zuerst gar nicht so recht mitbekam. Der wahre Wortwitz musste erst ein wenig nachwirken, bevor man entdeckte, wie knifflig ihre Texte waren. Aber auch chansonhafte Musik brachte sie immer wieder gerne. Manche der schlagerhaften Titel hätten stilistisch auch vom berühmten Schlager - Komponisten Christian Bruhn stammen können. Damit aber nicht genug. Charlotte fuhr immer mehrgleisig, denn sie brachte auch zahlreiche Titel heraus, die man als Folkrock bezeichnen könnte. Die meisten Titel komponierte und textete sie  selbst. Hier auf diesem Cassetten - Album gab es ausschließlich satirische Schlager, während man auf ihrem ersten Album, welches 1980 erschien, ausschließlich die angesprochenen Folknummern fand. Bei den Folktiteln gab es meistens englischsprachige Texte, einige waren auch instrumental, während die Satire - Schlager und ihre Chansons immer in deutscher Spache waren. Ähnlich verfuhr sie auch mit ihren beiden EP's, hier war es umgekehrt, ihre erste EP aus dem Jahre 1978 war ausnahmslos mit chansonartigen Titeln bestückt, während die zweite von 1982 nur Folkrocktitel enthielt und die letzte EP von 1984 diese schlagerhaften Satiresongs. Ihre Single - Cassette von 1985 enthielt die beiden Titel "Wenn ich der Teufel wär'" und "Kleiner Mann, was nun ?", die auch hier auf dem Album sind.
Neophon - Cassette Medusa - KonfusaMandy Brooks - Cassette Jazzin' Miracle
oben: im Querformat kommt das Deckblatt des Albums "Medusa Konfusa" von Neophon daher. Das Werk stammt aus dem Jahr 1983. Neophon das war vor allem elektronische Experimental - Musik sowie elektronische Jazzmusik. Bis auf sehr wenige Ausnahmen waren fast alle Neophon - Titel instrumental gehalten. Bereits im Jahr 1977 gründeten der Wiener Werner Hayek und der Bonner Richard Noack die Zweimann - Elektronik - Band Neophon. Anfangs ging es darum, namhafte Jazztitel mit ausschließlich elektronischer Instrumentierung in einer neuen Art umzusetzen. Von diesem Konzept ging man seit 1978 insofern weg, dass passend zum eigenen  elektronischen Instrumentarium die Titel selbst  komponiert wurden. Nur noch gelegentlich wurden Kompositionen anderer "umgestrickt" um sie mit rein elektronischen Klängen zu realisieren. Dabei beschränkte man sich nicht mehr nur auf Jazztitel, sondern bediente sich fast aller Sparten, wohl mit Schwerpunkt auf Jazz. Auf diesem Album hier gibt es das berühmte Stück "Für Elise" von Ludwig van Beethoven umgearbeitet in einen "elektronischen Mambo" unter dem Titel "Mambo for Elise". Alle anderen Titel dieser Cassette sind reine Eigenkompositionen. Zum Einsatz kamen selbst gebaute Synthesizer und andere Eigenbauten, sowie mehrere Synthesizer namhafter Hersteller. Normalerweise gab es bei rund 97 % der Stücke außer den beiden keine aktiven Musiker, nur sehr selten nahmen sie einige Streicher hinzu, die nur zum Aufbau einer meist stark verhallten Hintergrundatmosphäre dienten. Laut Infos, die kürzlich hier eintrafen, löste sich die Band im Januar 1985 auf. Kurioserweise entstanden Jahre später weltweit gleich mehrere Bands und Projekte, die den gleichen Namen nutzten, diese haben aber überhaupt nichts mit der damaligen original Neophon - Formation zu tun.oben: nochmal Querformat, die Cassettenfront des Albums "Jazzin' Miracle" von Mandy Brooks ebenfalls von 1983. Mandy Brooks stammte aus San Francisco und wohnte damals aus beruflichen Gründen zwischen Köln und Bonn. Sie war eine hervorragende Jazzsängerin und Jazz-Pianistin, wobei besonders Jazzballaden und Jazzwalzer ihr Hauptgebiet waren. Desweiteren waren Titel, die Jazz und Rockballaden miteinander verbanden, eine große Vorliebe von ihr. Ihre Titel hatten sowohl von ihrem Gesang her, als wie auch von der Machart der Musik meist etwas erfrischendes. Man kann das nur schlecht erklären, wenn man es nicht gehört hat. Die Klänge erzeugten ein weites, luftig - kühles Raumgefühl, könnte man sagen. Stimmlich wurde sie oft mit der frühen Cher der 60er Jahre oder noch eher mit Julie Driscoll verglichen. Sie hatte sich eine eigene Begleitband aufgebaut, die anfangs keinen eigenen Namen hatte und im letzten Jahr ihres Bestehens 1984 noch auf den passend-lustigen, zweideutigen Namen "The Brookers" getauft wurde. Sie selbst spielte in der Band Klavier. Vorwiegend wurden eigene Kompositionen von ihr veröffentlicht. Es gab jedoch auch sehr selten einige Fremdkompositionen auf ihren Alben. Bis auf wenige Instrumental - Ausnahmen waren die Titel mit englischsprachigen Texten versehen. Von obigem Album gab es zwei unterschiedliche Versionen, eine ältere, die den oben extra erwähnten Titel "The Singin' Jaywalker" nicht enthielt und eben die neuere, wo zusätzlich dieser Titel mit enthalten ist. Dieser Titel wurde von ihr auch bereits ein Jahr vor obigem Album als Single - Cassette veröffentlicht. Gestartet hatte Mandy mit ihren Musikprojekten in Deutschland im Jahr 1977, im Jahr 1985 beendete sie ihre musikalische Laufbahn leider. Es wäre durchaus denkbar, dass sie später in den USA wieder Titel heraus gebracht hat, da sie später wieder nach San Francisco zurück kehren wollte. 
Nelly Weyrich - Cassette ExtrablattDoris Schley - Cassette 4 Etüden für Klavier40
oben: Deckblatt des Albums "Extrablatt" von Nelly Weyrich aus dem Jahr 1983. Es war zugleich das letzte Album von ihr. Danach setzte sich sich musikalisch jedoch nicht zur Ruhe, sondern arbeitete ausschließlich als Komponistin für andere Interpreten und Unterhaltungsorchester. Näheres zu ihrer Musik wird auch schon auf der Seite Fremd 6 erläutert, wo sie bereits mit ihrem Album "Kaleidoskop" vertreten ist. Nicht nur ihre Musik war irgendwie atemberaubend, sondern auch die Schnelligkeit mit der sie Noten gut leserlich handschriftlich auf Papier brachte, sie war in der Hinsicht schon ein Phänomen. Zu den Titeln dieses Abschieds - Albums "Extrablatt" kann man sagen, dass sie musikalisch vorwiegend im Jazzbossa - Stil angelegt waren, also nicht so breit gestreut in der Stilrichtung, wie man es von ihren anderen Alben her kannte. Auf ihren eigenen Wunsch hin, wurde das Alben - Deckblatt im Stil einer Boulevard - Zeitungsseite gestaltet, was natürlich zum Obertitel bestens paßt. Auch wenn sie danach auf andere Weise weiter musikalisch aktiv geblieben war, so war es doch sehr schade, ihre äusserst interessant - angenehme Singstimme nicht mehr mit weiteren neuen Titeln zu hören.oben: Frontseite der Cassette "4 Etüden für Klavier" von Doris Schley. Produziert wurde das Werk im Jahr 1981. Doris Schley war eine emsige, semiprofessionelle Komponistin und Pianistin, die vorwiegend Titel im klassischen Stil heraus brachte. Im Jazzbereich machte sie ebenfalls einiges, was hier auf der Cassette aber nicht zu finden ist. Grundsätzlich komponierte und spielte sie nur rein instrumentale Titel. Auch wenn diese Cassette zunächst mit 4 Titeln wie eine EP - Cassette wirken mag, so handelt es sich doch um ein Album. Jede der vier Etüden dauert zwischen 10 und 17 Minuten, was also Spielzeiten, die dem EP - Begriff gerecht werden, insgesamt erheblich sprengen würde. Ihr Spezialgebiet waren angenehm ruhig dahinfließende Titel, die zwischendurch von interessanten Akzenten aufgelockert wurden und sich danach immer mehr zu einem variantenreicheren Werk entwickelten. Speziell bei diesem Album wirkten noch zwei Gastmusiker passagenweise mit, das war bei Titel 2 (Pfad des Lebens) Werner Ohm am Fagott und bei Titel 4 (Sanfter Wind) Adalbert Seliger am Cornet - Ventilhorn. Soweit bekannt, war Doris Schley noch bis weit in die 90er Jahre aktiv, vielleicht auch noch bis heute (?). 

Udo Eppler - Cassette TempestosoBabsi - Cassette Bossa Mat
oben: Oberseite des Udo Eppler - Albums "Tempestoso" von 1984. Udo Eppler komponierte Experimentalmusik und Jazztitel auf dem und für das Klavier. Dabei entwickelte er einen schier endlosen Vorrat an Experimentierideen und grübelte stets über neue Dinge, die man irgendwie noch ausprobieren könnte. Immer stets mit dem Klavier als ausführendes Instrument. Wegen dieser "musikalischen Bastelfreude" hatte er zuweilen auch den Spitznamen "Der Experimentator". Wer einerseits ungewöhnliche Musik liebt und andererseits Klavierklänge, für den waren (und sind) die Werke von Udo Eppler unbedingt ein heisser Tipp. Fast alle Titel des Albums waren Eigenkompositionen, nur der schon kurios klingende Titel 1 der B - Seite "Brat - Händel für 4 Hände" war ein von ihm äusserst aufwändig umgeschriebenes Stück von Georg Friedrich Händel, im Original aus dem Jahre 1733. Wie der Alben - Titel schon verrät, befanden sich auf dieser Sammlung vorwiegend intensiv-flott-stürmische Stücke. Alle Titel wurden von Eppler selbst am Flügel eingespielt, beim Titel 4 der B - Seite "Angriff aus dem Hinterhalt für 2 Klaviere", spielte die EHZZ - Mitmusikerin Helga Baumann den zweiten Flügel. Manchmal kamen Udo Eppler noch während der Aufnahmen Ideen, ein Stück mehrmals heftig abzuändern, was ihm dann keine Ruhe ließ, bis er diese Änderungen umgesetzt hatte - und diese dann doch öfters wieder verwarf und zu seiner ursprünglichen Version zurück kehrte, mit der Bemerkung "Der erste Gedanke ist oft der beste". Eppler hat noch viele Jahre nach der Auflösung von EMP weitere Alben anderweitig in kleinen Stückzahlen heraus gebracht.oben: Frontblatt des Albums "Bossa-Mat" von Babsi aus dem Jahr 1979. Babsi, die in echt Barbara Siems hieß und auch unter diesem echten Namen zwei Alben mit Bossa- und Sambatiteln veröffentlichte, agierte unter dem Namen Babsi, wenn sie Stücke mit satirischem Charakter heraus brachte. Unter Babsi "firmierte" sie auch, wenn, wie bei diesem Album hier, ein Gemisch von Latin - Stücken, satirischen Titeln und sonstigen Werken auf dem Sampler vorkam. Die meisten Titel wurden von Babsi selbst komponiert, sie spielte Orgel und Gitarre. Die Texte stammten teils aus ihrer Feder, teils auch aus anderen Quellen. Auf dem Album "Bossa-Mat" sind keineswegs nur Bossnova - Stücke, sondern es ist ein breit gestreuter Querschnitt durch nahezu alle Genres, in denen sich Babsi betätigte. Es gab eine Komposition auf diesem Album, die nicht von ihr selbst stammte, das war der Titel "Ich hab' noch einen Koffer in Berlin", ein sehr bekanntes Stück aus den frühen 60er Jahren, welches im Original von Hildegard Knef gesungen wurde. Sie hatte zeitweise eine eigene Begleitband. Die Band wirkte bei den Aufnahmen für ihre Alben jedoch grundsätzlich nie mit, diese wurden immer in Zusammenarbeit mit Studiomusikern von EHZZ erstellt. In ihren Latin -  Kompositionen glaubte man sich auf Anhieb nach Brasilien versetzt, da sie den Nerv dieser Musik auf den Punkt traf. Sie hatte auch mal einige bekannte Weihnachtslieder umgeschrieben in langsame Bossa-Nummern, was supergut klang. Auch im Bereich Jazzrock konnte sie gut agieren, brachte allerdings nie eigene Jazzrocktitel heraus. Im Jahre 1982 brachte sie ihr letztes eigenes Album heraus, danach verliert sich leider ihre Spur (vielleicht durch Heirat und damit verbundener Namensänderung).
Diana Hofstetter - Cassette Überall wo ich binHarry Peterson - Cassette Summertime Blues
oben: Oberseite der Cassette "Überall wo ich bin" von Diana Hofstetter aus dem Jahr 1980. Diana Hofstetter hatte sich auf Balladen mit sehr nachdenklichen Texten spezialisiert. Auch etliche langsame Bossanovatitel und einige Fado - Nummern brachte sie heraus. Alle ihre Titel komponierte sie zuerst am Klavier selbst, auch Passagen, die später nur mit Gitarre gespielt wurden. Sie spielte selbst Klavier und Gitarre. Eine Besonderheit vieler ihrer Titel war, dass die Melodiestimme um eine Oktave tiefer zugleich auf einem verhallten Vibraphon gespielt wurde. Dabei wurde der Hallanteil des Vibraphons nur über den rechten Stereokanal eingemischt, während links der Vibraphonklang ohne Hall aufgezeichnet war. Das verlieh dem Titel eine sehr angenehme und ganz spezielle Klangwirkung. Auch sämtliche Texte stammen von ihr selbst. Die Titel waren oft so angelegt, dass sie es sehr gut verstanden, die Zuhörer auf angenehme Weise zum Nachdenken, über Alltagsdinge, oft aus dem weiten Bereich Partnerschaft, anzuregen. Alles stets ohne den erhobenen Zeigefinger. Sie sagte mal, solche Inhalte bewirken nur dann wirklich etwas, wenn man sie so vermittelt, dass die Zuhörer selbst ihre Schlüsse daraus ziehen. Sie hatte eine wechselnde Truppe aus meist 4 Begleitmusikern, um die Stücke umzusetzen.oben: Frontblatt des Albums "Summertime Blues" von Harry Peterson und seiner Band The Oracles aus dem Jahr 1978. Peterson und seine Truppe brachten vorwiegend Beat im Stil der 60er Jahre, Country - Rock und Country - Musik in der Art, wie man sie heute als Singer Song Writer - Musik bezeichnen würde. Harry Peterson, der eigentlich Hermann Peterson hieß, stammte ursprünglich aus dem Raum Hamburg, lebte aber damals in Bonn. Musik machte er schon seit Mitte der 60er Jahre, seine Band mit dem etwas eigenartigen Namen "The Oracles", hatte er bereits 1967 gegründet, nachdem er zuvor einige Jahre mit wechselnden Musikern seine Stücke umsetzte. Die meisten Titel hatte er selbst oder eines seiner Bandmitglieder komponiert, auch die Texte stammten von ihnen. Der Haupttitel des Albums "Summertime Blues" hat nichts mit einem ähnlich heißenden bekannten Rock - Titel der 60er Jahre zu tun, es sind zwei völlig verschiedene Stücke. Peterson nahm zudem einmal an einem kulturellen Austauschprogramm teil, welches ihn mit seiner Band für ein halbes Jahr in die USA führte. Übrigens, soweit bekannt, war Peterson mit der Rocksängerin Jody Myles liiert, doch das nur nebenbei. Genaue Daten sind nicht bekannt, aber etwa Mitte der 80er Jahre lösten sich The Oracles auf, auch Peterson brachte ab da keine neuen Alben mehr heraus.
Die Quacksalber - Cassette Gesundheit !Annalena Morlock - Cassette Na warte, ich krieg dich !
oben: Querformats - Deckblatt der Cassette "Gesundheit !" aus dem Jahre 1982 von der Gruppe Die Quacksalber. Die Quacksalber wurden bereits 1972 von Volkmar Kallweit (Schlagzeug), Harald Penke (Gitarre) und Bodo Felten (Baß) gegründet, die damals in Bonn Medizin studierten. Schon im Jahr 1975 verließ Gitarrist Harald Penke die Band nach einem Streit. Dieses Ereignis nutzte man, um die Band kräftig aufzustocken, von ehemals 3 Leuten auf nun 5. Hinzu kamen Fabian Selke (Saxophon), Roman Leduc (Gitarre) und Marcel Umlauf (Orgel / Keyboard). Musikalisch wurde vor allem luftig - leichte Rockmusik mit klaren Klängen geboten. Die Texte waren grundsätzlich satirisch und oft, passend zum Namen, irgendwie an das Gesundheitswesen angelehnt, wobei letzteres nicht auf restlos alle Titel anzuwenden ist. Die Stückzahl produzierter Cassetten blieb sehr gering (ca. 50 pro Album), alle Tonträger wurden von der Band im Eigenvertrieb unter Freunden, Bekannten und Fans an den Mann bzw. die Frau gebracht. Trotz des eher verschwindend geringen Bekanntheitsgrades handelte sich die Gruppe beinahe einen Prozeß mit einem seinerzeit relativ bekannten Heilpraktiker ein, der seinen Berufsstand durch den ersten Titel "Atomic - Globoli" stark verunglimpft sah. Die damals so gerade aufkeimende Heilpraktikerwelle wurde in dem Titel ziemlich ins Lächerliche gezogen, weil bestimmte Heilmethoden, laut Text des Songs, in ihrer Wirkung doch wohl mehr dem mangelnden Realitätssinn der Patienten und den Kräften des Mondes sowie "zufällig vorbei laufender Katzen" zu verdanken sei. Zu einem Prozeß kam es allerdings nicht, weil der vermeintliche Kläger nach umfangreicher rechtlicher Beratung keine wirklichen  Erfolgschancen mehr sah. Bei EMP brachten die Quacksalber insgesamt 2 Alben heraus, ob später anderweitig noch weitere folgten ist unbekannt. Die Band soll aber bis Anfang der 90er Jahre noch existiert haben.oben: Vorderseite im gemischten Quer- und Hochformat des großen Annalena Morlock -  Albums "Na warte, ich krieg dich!" aus dem Jahr 1984. Während sonst meist gestalterische Gründe für eine solche gemischte Aufteilung verantwortlich waren, lag es hier mehr daran, weil man ansonsten große Mühe gehabt hätte, die 16 Titel alle vorne aufzulisten. Es war zugleich das erste Album von Annalena Morlock. Einige Monate zuvor hatte sie eine Single - Cassette heraus gebracht, diese Titel sind nicht mit auf dem Album hier. Anfang 1985 kam noch ein weiteres und zugleich letztes Album von Annalena. Die Art ihrer Musik ist etwas schwierig zu beschreiben, man könnte viele der Titel musikalisch als ein Gemisch aus leichtem Jazzrock und Schlager bezeichnen. Recht ausgefeilte Arrangements waren darunter. Bei einigen wenigen Titeln verließ sie auch diese etwas spezielle Stilrichtung, so z.B. beim Titel 5 der A - Seite "Frag mich nicht !", das war ein reiner Reggae - Titel oder der Titel 7 auf der B - Seite "Ohne mich kannst du nicht" hatte musikalisch fast schon etwas von einem marschmäßigen  Karnevalsschlager, womit er am weitesten aus der Reihe ihrer typischen Musik tanzte. Fast alle Titel waren von ihr komponiert worden. Sie spielte sehr gut Klavier. Die Texte ihrer Titel waren oftmals leicht nachdenklich, jedoch meist mit einer lustigen Note. Man kann die Titel aber nicht als Satire bezeichnen, sie hatten in den meisten Fällen durchaus ernste Botschaften oder  Bezüge. Die Titel wurden bei den Aufnahmen mit Studiomusikern aus dem "Ehzz - Pool" eingespielt. Sie arbeitete später, einige Jahre nach der "EMP - Zeit", ab etwa 1987 in einem Team aus  Komponisten, welches Hintergrundmusik u.ä. für Filme erstellte. Etwa ab 1995 soll sie auch mehrere Jazz- und Rocktitel für andere Bands und Interpreten komponiert haben (teils unter einem Pseudonym).
Lazar - Cassette Regen - MusikHendrik Pauly & Die Sumpfoniker - Cassette Der alte General
oben: Frontseite des Albums "Regenmusik" von Lazar aus dem Jahr 1984. Lazar erstellte vorwiegend Jazzmusik, die teilweise oder auch komplett mit elektronischen Mitteln zur Klangerzeugung realisiert wurde. Dabei wurden zwar auch Synthesizer verwendet, aber viel häufiger noch Eigenbaugeräte, die in der eigenen Werkstatt - oder sollte man sagen, im eigenen Labor - entstanden waren. Dabei handelte es sich nicht um digitale Methoden der Klang- Erzeugung oder - Bearbeitung, die damals noch wenig verbreitet und zudem unerschwinglich teuer waren, sondern ausnahmslos um rein analog arbeitende Gerätschaften, die zum Teil sogar sehr häufig die guten alten Röhren in neuen, selbst entworfenen Schaltungen, nutzten. Nicht ohne Grund heisst der Titel 3 auf der A - Seite "Choral für 24 Stück ECC 85" bei dem sehr ausgiebig ein solches, nahezu gigantisches Eigenbaugerät verwandt wurde. Für technisch interessierte: Es bestand u.a. zur Tonerzeugung aus 24 Doppel - Trioden - Röhren des Typs ECC 85, mit denen, jeweils mit eigenem Oszilator, 48 Einzeltöne erzeugt wurden (2 Oszilatorstufen pro Röhre), exakt abgestimmt über 4 Oktaven, die aber wieder über weitere Stufen bei Bedarf verändert, gemischt oder sonstwie beeinflußt werden konnen. Insgesamt verfügte der "Heizofen", wie das Gerät seinerzeit genannt wurde, mit allen anderen Stufen über rund 45 Röhren sowie weitere 50 Transistoren. Alleine der Bau dieses Geräts verschlang neben einigen tausend DM an Teilen über 2 Jahre Entwicklungs- und Arbeitszeit mit 2 Leuten und war eine wahre Ingenieurs - Meisterleistung. Natürlich wurde das Gerät nicht nur bei dem einen Titel genutzt, sondern bei vielen Lazar - Stücken. Lazar, der mit vollständigem Namen Jörg Lazar hieß, war vom Hauptberuf her Ingenieur der Elektrotechnik mit Hauptfachrichtung Nachrichtentechnik. Musik, insbesondere der Jazz, war sein Haupthobby, er spielte übrigens sehr gut Orgel und Saxophon, und so lag es für ihn nahe, beides miteinander zu verbinden. Den Namen Lazar könnte man hierbei gleich dreifach verwenden, Lazar einmal, weil es sein Nachname war; zum zweiten wurde auch die Band als Lazar betitelt, denn Jörg Lazar arbeitete nicht alleine an seiner Musik, in der Regel waren noch 3 weitere Musiker mit von der Partie und desweiteren lief das ganze Projekt dieser Art von elektronischer Jazzmusik unter dem Namen Lazar. Die gleichen Leute machten zeitweise auch Jazzmusik "ohne Elektronik", diese wurde dann aber nicht unter dem Namen Lazar veröffentlicht. Die Musik als solches könnte man als ein Gemisch aus Jazz, Freejazz und Easy Listening - Musik bezeichnen, war meist für derart ungewöhnliche Musik auch für Otto - Normalhörer noch gut hörbar und eher leicht verdaulich. Neben dem Regenmusik - Album entstand zwei Jahre vorher eines unter dem Namen "Musik der Stille", welches mit ausgesprochen ruhigen Stücken daher kam, und knapp ein Jahr später noch eines unter dem Namen "Gnommusik".oben: Oberseite des Albums "Der alte General" von der Band Hendrik Pauly & Die Sumpfoniker aus dem Jahr 1980. Hendrik Pauly & Die Sumpfoniker machten zwar viele satirische Songs, aber eigentlich kann man die meisten davon nicht wirklich als pure Satire im rein humorigen Sinn bezeichnen, weil sie einen eher kritischen Inhalt hatten. Besonders jede Form von Militarismus und ähnlichen Dingen war der Truppe ein Dorn im Auge, was sie speziell auf diesem Album hier besonders kund taten. Die Musik als solche war vorwiegend als leichter, gut hörbarer Pop - Rock oder als Rockballaden angelegt. Man kann jetzt nicht sagen, dass es sich musikalisch dabei um besonders ausgefeilte oder ungewöhnliche Stücke handelte. Das soll nicht heissen, dass sie musikalisch schlecht gemacht waren, innerhalb dieses Stils waren sie durchaus gut gemacht und sehr gut hörbar, fast schon auf eine gewisse Weise angenehm; nur vergleichbaren Pop - Rock gibt es auf der Welt bei (Verzeihung) hunderttausenden Titeln von zigtausenden Bands, auch heute noch aktuell. Die Art der Texte und die Art, wie diese von Pauly vorgetragen wurden, waren hier in dem Fall das besondere Alleinstellungsmerkmal. Mit einem fast schon überfreundlichen Unterton in der Stimme wurden da fiese Dinge besungen, wie das Sterben auf den Schlachtfeldern dieser Welt und dass am Schluß, wie so oft, niemand etwas dafür kann, weil jeder nur seine Arbeit getan hat. Auf der anderen Seite scheuten sie aber auch nicht davor zurück, in einem Titel ("Manchmal muss man aufräumen !") die Frage zu stellen, was denn passieren würde, wenn alle einfach alles klag- und kampflos hinnehmen würden, das würde wahrscheinlich die Kriegsschauplätze dieser Welt in ein noch größeres Chaos stürzen, weil dann jeder machen würde, was er will. Es war und bleibt ein schwieriges Thema. Bevor jetzt manche noch in eine Lethargie des Grübelns verfallen, sei darauf verwiesen, dass die Band auf 2 anderen Alben auch durchaus lustigere Themen auf ihre Weise durch den Kakao ziehen konnte, nämlich das Thema käufliche Liebe, in ihrem Album "Strichweise heiter" von 1979 und dem Sampler "Das muss man haben!" von 1981, der die allgegenwärtige Werbung aufs Korn nimmt. Damit wären wir mit 1981 auch gleich bei einem entscheidenden Jahr, weil Hendrik Pauly nach der Fertigstellung dieses Albums aus der Gruppe ausstieg. Die Sumpfoniker machten danach noch ein paar Jahre ohne ihn weiter mit ähnlichen Songs, die dann allerdings mehr satirebetont und weniger kritikhaltig waren. In dieser späteren Zeit erschien bei EMP das einzige nur -  Sumpfoniker - Album "Traumfrau gesucht", bei dem die Partnersuche satirisch angegangen wird. Kurz danach löste sich schließlich der Rest der Truppe auch noch auf. Die Stückzahlen produzierter Alben blieb stets sehr gering, der Vertrieb wurde in Eigenregie übernommen.

Tina S. & die Sekundanten - Cassette ÜberbelichtetKadurion - Cassette Tunnel in die Vergangenheit
oben: Oberseite des Albums "Überbelichtet" von Tina S. und den Sekundanten aus dem Jahr 1984. Tina S. und die Sekundanten bedienten ein relativ weites Musikfeld, welches musikalisch die Bereiche Beat / Rock, Country, Balladen, Latin, Jazzrock, allgemeine Popsongs und später gelegentlich ein wenig die Neue deutsche Welle abdeckte, wobei letzteres vor allem an der Machart mancher Texte und weniger an der Musik lag. Tina S., die mit vollem Namen schlicht und ergreifend Tina Schmitz hieß, arbeitete seit etwa 1979 mit der Band "Die Sekundanten" zusammen, die zu ihrer festen Begleitband avancierte. Die Band gabs vorher schon seit 1976 ohne Tina S. Die Texte waren zu rund 40 % Deutsch und 60 % der Titel in Englisch. Die Inhalte waren oft lustiger Natur. 70 % der Titel waren von Tina S. oder der Band komponiert und getextet worden. Gesungen wurde nur von Tina, während sich die Bandmitglieder auf die "Bedienung" ihrer Instrumente beschränkten. Tina selbst spielte dabei Keyboard. Die Musik der Truppe hatte meist etwas erfrischend - peppiges ohne dies mit wilden Rhythmen zu erreichen, sondern mehr mit dem Klangbild. Nach obigem folgte 1985 noch eine EP - Cassette mit vier Titeln, bereits 1979 und 1980 gab es zwei Alben mit vorwiegend englischsprachigen Titeln, 1982 war ein Album mit insgesamt nur 8 Titeln heraus gebracht worden, welches jedoch nur in einer Vorabversion von etwa 15 Stück aufgelegt wurde. 1983 folgte eins mit deutschen und englischen Titeln und danach obiges mit fast nur deutschen Titeln (bis auf Yellow Jive). Soweit bekannt, löste sich die Band 1986 oder 1987 auf.oben: ebenfalls aus 1984 stammt die Cassette "Tunnel in die Vergangenheit" der Band Kadurion. Kadurion war eine Band, die sich vor allem dem Jazzrock sowie jazzrockartiger Experimentalmusik verschrieben hatte. Man experimentierte laufend an der Entstehung neuer Klänge. Dabei genügten ihnen die damals üblichen Synthesizerklänge bei weitem nicht, da sie meist doch recht fad oder quietschig klangen. Mit sehr aufwendigen Nachbearbeitungen, Mischverfahren, Ringmodulatoren und ausgefeilten Klangbasteleien aus den Tiefen der Trickkiste realisierten sie ihren ganz speziellen "Raumsound", wie sie das nannten. Die Band bestand aus den vier Gründungsmitgliedern Ida Arlt, Stefan Lange, Otto Ramcke und Hermann Markgraf, die um 1975 herum die Gruppe ins Leben riefen. Ab 1981 kamen noch Elke Haunschildt und Lothar Rückert dazu. Die Musik war immer instrumental, Gesang gab es bestenfalls als Stimmeffekte. Die meisten Titel waren von sehr langer Spieldauer, selten unter 10 Minuten, meist um die 15 Minuten. Das heisst aber nicht, dass hier in steter Langeweile nur laufend gleiche Harmonieabfolgen wiederholt wurden, wie es seinerzeit manche Bands der elektroniklastigen Experimentalmusik bis zum Erbrechen praktizierten, sondern viele Stücke bestanden im Prinzip aus einem Mosaik recht  abwechslungsreicher Einzelpassagen. Zur Klangerzeugung dienten, neben den oben erwähnten Bearbeitungsschritten, so ziemlich alle Instrumente, die greifbar waren. Es entstanden insgesamt 3 Alben. Ende 1984 war dann auch das Ende von Kadurion gekommen.
DCRX - Cassette "Frozen Songs"Zeppan - Cassette "Cosmopolit No. 1"
oben: Deckblatt einer absoluten Rarität, einer Cassette, die nur zu Demozwecken in einer geringen Stückzahl (schätzungsweise 10 Stück) aufgelegt wurde. DCRX war eine Jazz- und Jazzrockformation, die eigentlich nur aus 2 Stamm - Mitgliedern, der Sängerin Diane Stöver und dem Bassisten Markus Quint bestand. Alle weiteren Musiker kamen projektweise von anderen Bands oder aus dem Pool der Studiomusiker hinzu. 90 % der Titel waren von Diane Stöver und Markus Quint komponiert und getextet worden. Diane Stöver hatte eine fast "schwarze" Stimme, die man bei ihr beim ersten Anblick nicht vermutet hätte, weil sie eine recht zierliche, hellblonde Frau war, von der man diese Stimmlage nicht erwartet hätte. Besonderheit bei diesem Demo - Album, welches 1984 entstand, kein einziger Titel hatte einen Namen, sondern alle waren auf dem Album einfach durchnummeriert, obwohl die meisten Stücke englischsprachige Texte aufwiesen, aus denen man eigentlich eine Titelbezeichnung hätte ableiten können. Wofür der Band- / Projektname DCRX stand, was er bedeuten sollte, ist hier leider nicht bekannt. Er erinnert an Typenbezeichnungen, wie sie oft für Automodelle verwendet werden, womit diese Bezeichnung hier aber mit Sicherheit nichts zu tun hat. Unterdessen war die Musik wirklich hervorragend gemacht und es sehr schade, dass dieses Demo - Projektalbum nie wirklich als reguläres Album veröffentlicht wurde. Andere Veröffentlichungen von der Projektband  DCRX, außer dieser Demo - Cassette, hat es wohl nicht gegeben. Diane Stöver, die eine Gesangsausbildung besaß und zudem mehrere Tasteninstrumente beherrschte, hat mit Sicherheit später bei anderen Projekten und Bands mitgewirkt (vermutlich unter einem Pseudonym). Ebenso dürfte Markus Quint als hervorragender Bassist sich nach nur diesem einen Demo - Projekt nicht musikalisch zur Ruhe gesetzt haben, aber auch dazu liegen uns hier derzeit keine weiteren Infos vor.oben: der Baßist Achim Ziegler hatte unter dem Pseudonym "Zeppan" zwischen 1976 und 1982 einige Cassetten - Alben heraus gebracht. Hier ist oben sein zweites Werk "Cosmopolit No. 1" aus dem Jahr 1978 abgebildet. Es war ein kleines Album mit insgesamt nur 7 Titeln. Die Titel waren größtenteils selbst komponiert, ebenso stammten die meisten Texte seiner Songs von ihm. Die Texte waren generell in englischer Sprache, einige wenige Titel waren instrumental gehalten. Man könnte sagen, es gab zwei Sorten Titel von ihm, einerseits Stücke die eine recht ungewöhnliche Mischung aus Avantgarde und Rockmusik waren sowie andererseits Stücke, die man als "normale" Rockmusik bzw. Rockpop bezeichnen muss. Seine Texte waren zuweilen umstritten, weil sie bei etlichen Stücken ziemlich schlüpfrig waren. Seine Art zu singen war oftmals ebensfalls leicht ungewöhnlich, zuweilen mit einer Art brüllendem Vibrato in der Stimme, das traf aber nur auf manche Stücke zu. Er hatte seit 1977 eine eigene kleine Band aufgebaut, die mit unter dem Namen "Zeppan" firmierte, also man kann nicht genau sagen, ob mit Zeppan die Einzelperson Achim Ziegler gemeint war oder die gesamte Band. Bei eher seltenen Auftritten trat Achim Ziegler fast alleine in den Vordergrund, während die restlichen Bandmitglieder schwarz gekleidet im hinteren, nicht ausgeleuchteten Teil der Bühne wirkten und somit fast nicht ins Auge fielen. Ziegler sowie die meisten Mitglieder der Band stammten aus dem Ruhrgebiet. Zeppans Markenzeichen war stets ein schwarzer Chapeau claque - Zylinder und meistens giftgrüne Kleidung, die unter einem schwarzen Frack hervor stach. Ebenso war die Bühnenausleuchtung mit starken Grünanteilen von unten eingerichtet, so dass eine recht seltsame, geradezu unwirkliche, fast schon bedrückende Stimmung entstand. Allerdings gab es nicht sonderlich viele Auftritte, vielleicht 2 oder 3 pro Jahr. Im Jahr 1982 endete die Zeppan - Laufbahn kurz nach dem Erscheinen eines letzten Albums.
Maria Bozetti - Cassette "Parete Divisoria"The Scrap - Band - Cassette "Smog"
oben: Frontblatt der Cassette "Parete Divisoria" von Maria Bozetti aus dem Jahr 1979. Die Italienerin, die bereits seit 1964 in Deutschland lebte, brachte vorwiegend schlagerhafte Rock- und Beatsongs heraus, die zu etwa 70 % in italienischer Sprache und zu 30 % in deutscher Sprache betextet waren. Die Kompositionen stammten zum Teil von ihr, der andere Teil der Titel stammte von unterschiedlichen, vorwiegend italienischen Fremdkomponisten. Maria Bozetti spielte selbst sehr gut Klavier und Bandoneon. Alle Titel wurden unter der Mitwirkung von Studiomusikern erstellt, Maria betrieb keine eigene Band. Auftritte von ihr gab es fast nie, weil sie ihre Musik als pures Studioprojekt sah. Bekannt ist ein einziger Auftritt ca. 1980 auf einer kleinen Bühne im Raum Bonn, bei dem sie alleine mit Klavier ihre Darbietungen intonierte, was die Stücke natürlich extrem stark anders erscheinen ließ, zumal die Titel auf den Alben ansonsten ja recht stark von elektronischen Instrumenten geprägt waren. Das obige Album war bereits ihr zweites Album bei EMP, denn schon 1977 brachte sie eines mit 12 Titeln heraus. Im Jahr 1982 folgte dann ein weiteres Album mit beachtlichen 17 Titeln darauf. Später ist sie in die Schweiz umgezogen. Ob sie dort, bzw. nach 1982 noch anderweitig, weitere Veröffentlichungen gemacht hat, ist hier leider unbekannt.oben: Oberseite des Albums "Smog" der Gruppe "The Scrap - Band", welches 1978 erschien. Die Band, die aus einer Frau und drei Männern bestand, brachte vorwiegend Punk - Rock und New Wave - Titel heraus, wobei die Bandmitglieder selbst damals offen damit umgingen, dass sie, mit  Ausnahme eines Gitarristen, ihre Instrumente nicht wirklich erlernt hatten, sondern, mehr oder weniger aktive Dilettanten waren, wie es ein Bandmitglied selbst formulierte. Aber Übung macht bekanntlich den Meister und so gelangen ihnen nach einiger Zeit doch durchaus einige nicht ganz uninteressante Titel, wenngleich das Gros der Stücke nicht wirklich begeistern konnte, weil es dem bekannten, üblichen, musikalisch langweiligen anspruchslosen Punk - Einheitsbrei entsprach. Die Texte hatten oft etwas von Weltuntergangsstimmung, wurden jedoch im Kontrast zum Inhalt oft frech und laut heraus gesungen oder mehr geschrieen. Sie waren bei rund 60 % der Stücke in englischer Sprache, die Restlichen in deutsch. Die Idee zur  Covergestaltung, bei der die karikierten Köpfe der Bandmitglieder passend zum Titel "Smog" aus Industrieschornsteinen ragen, stammte von ihnen selbst. Nach diesem Album entstand ein Jahr später ein weiteres und im Jahr 1980 noch eine Single - Cassette. Im Sommer 1980 löste sich die Band nach einem heftigen Krach unter den Mitgliedern auf.
Melina - Cassette Bei dir war es immer so schön
oben: Coverfront der Cassette "Bei dir war es immer so schön" von Melina. Die Cassette wurde 1983 heraus gebracht, allerdings größtenteils bereits 1980 aufgenommen. Rund 70 % der Titel waren von Melina selbst komponiert worden, die restlichen Stücke waren teils aufbereitete Fremdkompositionen, darunter fällt auch das Titelstück "Bei dir war es immer so schön", welches auf eine Komposition von 1931 von Theo Mackeben zurück geht, die hier allerdings von Melina in einen Bossa Nova - Titel umgeschrieben wurde. Ein ebenfalls recht bekannter Fremdtitel dürfte das Stück "Happy Luxemburg" sein, welches in den 1960er Jahren von James Last komponiert wurde und damals bei Radio Luxemburg als Indikativ für zahlreiche Sendungen diente. Dieser Titel war eine Herzensangelegenheit von Melina, da sie damals in Luxemburg wohnte. Melina brachte aus musikalischer Sicht vorwiegend Latintitel sowie softige Jazzrockballaden, aber auch Chansons heraus. Dabei verstand sie es, diese Stücke trotz ihrer meist relativ komplizierten Komposition leicht verdaulich, ja fast schon schlagerhaft, erscheinen zu lassen. Melina war von Mitte der 1970er Jahre bis weit in die 90er Jahre aktiv. Die genaue Zahl ihrer Alben und Single - Cassetten lässt sich heute nicht mehr genau nachvollziehen, es sind aber etliche gewesen, die für sich genommen jedoch meist in relativ kleinen Stückzahlen aufgelegt wurden.


EHZZ